c/o pop: Kölner Pop-Messe dreht sich um digitale Medien

2006 gab es in Deutschland 22 Millionen legale und 400 Millionen illegale Downloads.

Köln. Herzlichen Glückwunsch. MP3 wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Gefeiert wird die deutsche HighTech-Erfindung in dem altehrwürdigem Gebäude am Rhein nicht. Im RheinTriadem ist MP3 dennoch beherrschendes Thema. Es ist Messe-Zeit: Die vierte Auflage des Popkomm-Nachfolgers c/o pop eröffnet mit einem bemerkenswerten Konzert von Peter Hein und seinen Fehlfarben. Das Festival wird bis Sonntag 200 Künstler erleben. Mehr als 20 000 Besucher werden in den Clubs und Sälen Kölns erwartet. Im RheinTriadem ist Arbeit angesagt. "I want my MP3" ist das Tagesmotto. Den Workshop leitet Gerrit Pohl, Musikjournalist (Rolling Stone) und Wissenschaftler (TU Darmstadt). 22 Millionen Downloads wurden 2006 ganz legal in Deutschland getätigt. "Illegale waren es weit über 400 Millionen", weiß Pohl. Doch die wirtschaftliche Entwicklung des digitalen Tonträgers ist nicht sein Thema. Vielmehr will Pohl seinen Zuhörern vermitteln, wie jeder sein eigenes digitales Musikstück produzieren und ins Netz stellen kann. "Im Klartext: Wie kann ich etwas bei iTunes platzieren? Darum geht’s." Praxisnah und lehrreich - das sollen die Vorträge sein.

Im Foyer spricht Charles Caldas, Geschäftsführer von Merlin London, einer Plattform für Independent-Labels. Er berichtet, wie sich Indies am Markt besser orientieren können. "Sie müssen neue Vertriebswege finden", sagt er. Kleine Plattenfirma sind in großer Zahl präsent, stellen sich in der Festivalzentrale vor. "Kontakte knüpfen und lernen", formuliert Martin Kleemann, Artist Station Records (ASR), seine Erwartungen an die c/o pop.

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