30 Millionen Euro für Klimts „Litzlberg am Attersee“

New York (dpa) - Das Landschaftsgemälde „Litzlberg am Attersee“ von Gustav Klimt ist in New York für umgerechnet fast 30 Millionen Euro versteigert worden. Mit 40,4 Millionen Dollar erzielte das Bild fast das Doppelte des Schätzpreises, wie das Auktionshaus Sotheby's in der Nacht zum Donnerstag in New York mitteilte.

Das Gemälde ist das bisher zweitteuerste Landschaftsbild von Gustav Klimt. Das Bild „Kirche in Cassone“ hatte im Februar 2010 in London noch drei Millionen Dollar mehr eingebracht.

Beide Gemälde waren in der Nazi-Zeit verschwunden und wurden den Erben erst vor kurzem zurückgegeben. Das Gemälde „Litzlberg am Attersee“ hatte einst der österreichischen Jüdin Amalie Redlich gehört, die im Oktober 1941 nach Polen deportiert und von den Nazis ermordet wurde. Das Bild hing viele Jahre im Salzburger Museum der Moderne und wurde erst im Frühjahr 2011 an Georges Jorisch, den Enkel und Alleinerben von Amalie Redlich, zurückgegeben. Jorisch will laut Sotheby's einen Teil des Auktionserlöses dem Salzburger Museum für einen Anbau spenden.

Bereits im Februar 2010 hatte Jorisch Klimts „Kirche in Cassone“ versteigern lassen. Das Landschaftsgemälde war in Wien während der Nazi-Herrschaft verschwunden und tauchte erst Jahrzehnte später wieder auf. Nach einer Einigung zwischen Jorisch, dem Großneffen der österreichischen Industriellen und ersten Besitzer Viktor und Paula Zuckerkandl, und einem privaten europäischen Sammler, in dessen Familie sich das Gemälde seit Jahren befand, kam das Werk auf den Markt.

Das Spitzengebot für „Litzlberg“ sowie das Gesamtergebnis von Sotheby's Auktion der Impressionisten und Moderner Kunst wird vom Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg als „Rückkehr des Kunstmarkts“ gefeiert. Sotheby's versteigerte 81 Prozent der Lose für insgesamt 200 Millionen Dollar. Christie's hatte in der Nacht zuvor nur 61 Prozent seiner impressionistischen und modernen Kunst für 140,8 Millionen Dollar veräußern können.

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