Kollegah und Farid Bang kassieren weiter für umstrittenes Album
Noch immer wird das umstrittene Rap-Album „Jung, Brutal, Gutaussehend 3“ der Rapper Farid Bang und Kollegah munter verkauft. Bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) wird bereits seit April geprüft, ob das Album indiziert werden soll.
Düsseldorf. Vom allein verkaufszahlenbasierten Echo-Preis hat sich der Bundesverband der Musikindustrie (BVMI) nach der umstrittenen Auszeichnung für die Rapper Farid Bang und Kollegah verabschiedet. Ungeachtet dessen lässt deren wegen antisemitischer Textpassagen umstrittenes Album „Jung, Brutal, Gutaussehend 3“ weiter die Kassen klingeln. Aber der Druck, es zu indizieren, wächst.
Nach den Albumcharts von GfK Entertainment belegte das am 1. Dezember erschienene Album in dieser Woche noch bundesweit Platz 36. Dabei fließen sowohl CD-Verkäufe in den Läden als auch digitale Verkäufe und das Audiostreaming ein. Im April erreichte das Album für über 200.000 Verkäufe in Deutschland Platin-Status. „Als Händler betrachten wir es nicht als unsere Aufgabe, auf weltanschaulicher Basis eine Vorauswahl für unsere Kunden zu treffen, sondern ihnen ein breites Spektrum an Musik anzubieten“, erklärte eine Sprecherin von Media-Saturn gegenüber dieser Zeitung. Dabei halte man sich strikt an die Vorgaben der zuständigen Stellen und Behörden und sei jederzeit bereit, „Einschränkungen im Verkauf, die von den hierfür legitimierten und kompetenten Kontrollgremien verhängt werden, umgehend umzusetzen“.
Bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) ist bereits seit April ein Verfahren zur Überprüfung der Jugendgefährdung des Albums anhängig. Die Prüfstelle darf nicht von sich aus tätig werden, sondern nur auf Antrag oder Anregung von dazu berechtigten Behörden oder Jugendhilfeträgern. Auch die beiden Vorgängeralben sind indiziert.