Im Fadenkreuz: 40 Jahre Tatort

Düsseldorfer Filmmuseum widmet dem beliebtesten TV-Krimi eine spannende Sonder-Ausstellung

Düsseldorf. Am 29.November 1970 hat sie angefangen, die Erfolgsgeschichte der bekanntesten Krimi-Reihe im Deutschen Fernsehen. In "Taxi nach Leipzig" ermittelte Walter Richter alias Kommissar Paul Trimmel in Hamburg. 40 Jahre später lockt der "Tatort" immer noch Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Dabei ist das Erfolgsrezept einfach: Jeden Sonntag gibt es einen spannenden Kriminalfall, der von markanten Ermittlertypen gelöst wird.

Das Filmmuseum Düsseldorf widmet dem "Tatort" ab Samstag eine Sonderausstellung. Original-Drehbücher, mehr als 600 Fotos aller Kommissare, Video-Installationen und zahlreiche Requisiten geben einen Einblick in die Erfolgsgeschichte "Tatort". Dabei kann der Besucher den Schauplatz eines Mordes untersuchen oder im Büro der Münchner Ermittler Ivo Batic und Franz Leitmayr in die Rollen seiner Lieblingsermittler schlüpfen.

40 Jahre "Tatort" - das ist auch ein Spiegel der Gesellschaft. Museumsdirektor Bernd Desinger: "Die Reihe hat immer wieder aktuelle politische und gesellschaftliche Themen aufgegriffen, wie den Wettskandal, Ehrenmorde oder die Bedrohung durch Terroristen. Das ging nicht immer gut. Es gibt eine ganze Reihe von Folgen, die nach der Erstausstrahlung schnell im Giftschrank gelandet sind." Einige davon werden parallel im Kino des Filmmuseums gezeigt. Mit dabei: "Drei Schlingen" (1977) mit Hansjörg Felmy und "Ein Hauch von Hollywood" (1998), die wegen ihrer Brutalität selten oder gar nicht mehr im Fernsehen gezeigt werden dürfen.

Fans der ersten Stunde werden beim Anblick der vielen Fotos in Erinnerung schwelgen können: Als Klaus Jürgen Behrendt noch als Assistent in Düsseldorf aneckte, bevor er mit Dietmar Bär das Kölner Ermittlerduo bildete. An die Auftritte von Nicht-Schauspielern wie Berti Vogts oder Dieter Bohlen. Und an Nicole Heesters, die als Kommissarin Buchmüller die erste "Tatort"-Ermittlerin war. Es folgten Schauspielerinnen wie Ulrike Folkerts und Maria Furtwängler, die neben Schimanski, dem Kölner und dem Münchner Team die Zuschauerlieblinge sind.

Warum die Reihe so erfolgreich ist, schreibt "Tatort"-Erfinder Gunther Witte der Besetzung zu: "Es waren und sind die besten Schauspieler und Regisseure jeder Generation, die sich für den Tatort engagieren." Die Starregisseure Wolfgang Petersen und Samuel Fuller inszenierten in den 70ern Folgen der Reihe, als sie nur wenige kannten. Benno Fürmann und Ben Becker waren schon als Jungschauspieler dabei und Nastassja Kinski feierte mit "Reifezeugnis" 1977 ihren ersten großen Erfolg.

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