Nachruf Friedrich Meyer-Oertel mit 84 Jahren gestorben

Nachruf auf ehemaligen Operndirektor der Wuppertaler Bühnen

 Friedrich Meyer-Oertel ist tot .

Friedrich Meyer-Oertel ist tot .

Foto: Hirtz/Andre Hirtz

Er war auf der Bühne zu Hause, ein Regisseur, der das Musiktheater der  Bundesrepublik Deutschland mitgeprägt hat. „Friedrich Meyer-Oertel war eine prägende Gestalt des internationalen Opernlebens weit über Wuppertal hinaus. Als Regisseur und Theaterleiter hat er Vorbildhaftes und – was im Bereich der Bühnenkünste besonders selten gelingt – auch Bleibendes geschaffen“, würdigt Opernintendant Berthold Schneider  den Opernregisseur. Friedrich  Meyer-Oertel ist  im Alter von 84 Jahren gestorben.

Geboren wurde er am 3. April 1936 in Leipzig. Er  studierte   an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst Komposition und Oboe sowie Werbegrafik. Ließ dort ein Studium der Musikwissenschaft folgen. Am Beginn seiner Karriere assistierte Meyer-Oertel an den Staatsopern Wien und Stuttgart, kam  1968 nach Mainz, wo er die Leitung des Staatstheaters Mainz übernahm. Von 1974 bis 1979 war er Oberspielleiter der Oper am Nationaltheater Mannheim. Seine Jahre als Operndirektor in Wuppertal begannen 1977 und dauerten  bis 1996 an.

Seine Zeit in Wuppertal ist untrennbar mit einem Namen verbunden: Bühnenbildnerin Hanna Jordan wurde zur Freundin und kongenialen Partnerin an den Bühnen, mit der er im intensiven Dialog wunderbare Produktionen realisierte - ob   Mozart-Opern oder  Schönbergs „Moses und Aron“.  Legendär wurde seine Inszenierung von   Wagners „Ring der Nibelungen“, die über die Stadtgrenzen hinaus für Furore sorgte. Schneider, der als junger Mann  Inszenierungen von Meyer-Oertel sah, fühlt sich „als (entfernter) Nachfolger an seiner Wuppertaler Wirkungsstätte der Tradition und dem Qualitätsanspruch, für die große Theaterleiter wie er und Arno Wüstenhöfer hier stehen, weiterhin verpflichtet“.

Auf Wuppertal folgte Darmstadt, wo Meyer-Oertel von 1996 bis 2004 als Operndirektor am Staatstheater wirkte. Sein letztes festes Engagement.

Die Liste seiner Produktionen ist lang, sein besonderes Interesse galt Leoš Janáček, dessen Werke er europaweit aufführte, in Wuppertal dessen „Katja Kabanowa“ wählte. Meyer-Oertel starb am 14. März in Darmstadt. mws

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