Western: "Todeszug nach Yuma" - Der lange Ritt ins Gefängnis

James Mangolds „Todeszug nach Yuma“ ist psychologisch scharfsinnig und zeigt, welche Kraft in dem Genre noch stecken kann.

<strong>Düsseldorf. Fast möchte man von einer Renaissance des Western sprechen. Erst hauchte "Die Ermordung des Jesse James" mit Brad Pitt und seiner kühl stilisierten Ästhetik dem totgeglaubten Genre neues Leben ein, jetzt zeigt "Todeszug nach Yuma", wie viel Kraft in dieser uramerikanischen Filmart noch stecken kann. Regisseur James Mangold bedient sich bei seinem Remake eines Films aus dem Jahr 1957 ("Zähle bis drei und bete") geschickt der Mittel des psychologischen Westerns und überführt sie mit packenden und aufwändig gefilmten Actionszenen ins 21. Jahrhundert.

"Todeszug nach Yuma" vereint eine mitreißende Story mit einer scharf beobachteten Charakterstudie zweier unterschiedlicher Männer. In seinen Hauptfiguren lässt Mangold ("Walk the Line") zwei Prinzipien aufeinander treffen, die die zentralen Konflikte des Western und des jungen Amerikas verkörpern: Hier Dan Evans, gespielt von Christian Bale, der arme, aber sesshafte, moralisch gefestigte Farmer, und auf der anderen Seite der Gangster Ben Wade (Russell Crowe), der keine Gesetze und Grenzen akzeptiert.

Mangolds genaues Gespür für Rhythmus und Timing, das grandiose Setting in den Bergen New Mexicos, die bestechenden Dialoge, die auf einer Geschichte von Elmore Leonard basieren, und nicht zuletzt die starken Schauspieler machen "Todeszug nach Yuma" zu einem Kinoerlebnis, das lange nachwirkt.

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