"Verrückt nach Dir": Tausche Küssen gegen Karriere

Komödie: Drew Barrymore und Justin Long lieben sich auf Entfernung: „Verrückt nach Dir“.

Sie ist als "Generation Rollkoffer" verschrien, und viele wissen nicht, wie und wann das Nomadenleben zwischen Job und Liebe endlich ein Ende nehmen könnte. Vor allem bei gut ausgebildeten Paaren zwischen Ende Zwanzig und Ende Dreißig sind Fernbeziehungen Alltag. Umso erstaunlicher, dass das Thema noch nie in einen Hollywood-Streifen Eingang fand.

"Eigentlich waren alle meine Beziehungen in den letzten elf Jahren Fernbeziehungen", erinnert sich Justin Long, der den männlichen Part in "Verrückt nach Dir" übernommen hat. Besonders pikant: Die weibliche Hauptrolle spielt Drew Barrymore - seine Freundin im echten Leben. Dem Film merkt man an, dass die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt.

Ihre Figuren, Garrett (Long) und Erin (Barrymore) versuchen, die räumliche Distanz zwischen New York und San Francisco zu überwinden: Stundenlange Telefonate, SMS-Standleitungen, Web-Kamera-Chats, Telefonsex und natürlich vollgepackte Wochenenden, an denen sie sich nur für ein paar Stunden sehen. Als Journalistin Erin dann allerdings ein Jobangebot bekommt, das sie nicht ablehnen kann, steht die Liebe endgültig auf der Kippe. Ist der Beruf oder die Liebe wichtiger? Das ist die Frage dieser klassischen romantischen Komödie, die allerdings durchaus ihre Ecken und Kanten hat.

Anders als der Titel vermuten lässt, spielt Barrymore eine durchaus selbstbewusste, moderne, realistisch dargestellte Frau. Von Püppchen ist da wenig zu sehen. Der Film bietet auch keine einfache Lösung oder ein Happy End an. Am Schluss gibt es für fernbeziehungsgeplagte Zuschauer eigentlich keine andere Antwort, als die, die sie vermutlich auch schon selber gefunden haben: Es ist alles nicht so einfach. Wohltuend wahr ist das!

Wertung: 4 von 5 Punkten

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