Und wenn wir alle zusammenziehen: In einer WG ist das Alter halb so schlimm

Fünf Rentner lassen sich nicht ins Heim abschieben.

Düsseldorf. Ein Film über Altern, Tod und Krankheit — eigentlich kein Thema, um einen kurzweiligen Kinoabend zu verbringen. Doch wenn man wie der französische Regisseur Stéphane Robelin fünf Rentner in eine schicke Wohngemeinschaft steckt, entsteht Unterhaltungskino pur, auch wenn unterschwellig ernste Töne mitklingen. „Und wenn wir alle zusammenziehen“ ist eine Komödie, die sich durch viel Humor auszeichnet und vor allem durch eine hochkarätige Besetzung, die manche dramaturgische Schwächen ausgleicht.

Fünf langjährige Freunde, allesamt Rentner, wollen nicht von ihren Kindern in Alten- und Pflegeheime abgeschoben werden und beschließen zusammenzuziehen. Der ewige Frauenheld Claude (Claude Rich), die konventionelle Annie (Geraldine Chaplin), der politische Aktivist Jean (Guy Bedos), die Feministin Jeanne (Jane Fonda) und der Lebemann Albert (Pierre Richard) — die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem funktioniert eigentlich alles bestens, wären da nicht die Prüfungen des Alters: Krankheiten, Ärger mit Enkelkindern, Vergesslichkeit, nachlassende Libido.

Die deutsch-französische Koproduktion ist der zweite Langfilm des Franzosen. Er beweist bei dem Thema viel Fingerspitzengefühl, auch wenn das Werk eher wie eine Fernsehproduktion wirkt. Robelin kann sich aber auf die Erfahrung seiner Edeldarsteller verlassen. Vor allem der 77 Jahre alte Pierre Richard besticht in seiner Rolle als ein an Alzheimer erkrankte Mann, der immer weniger von dem mitbekommt, was um ihn herum passiert, und doch immer dabei ist. Wertung: n n n n n

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