Berlinale „Transit“: Erster deutscher Film geht ins Bären-Rennen

Berlin (dpa) - Jetzt wird's spannend: Bei der Berlinale geht am Samstag der erste deutsche Wettbewerbsbeitrag ins Rennen. Das Flüchtlingsdrama „Transit“ von Regisseur Christian Petzold basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Anna Seghers aus dem Jahr 1944.

Mit Franz Rogowski und Sandra Hüller in den Hauptrollen verwebt Petzold das Schicksal von Exilsuchenden in der NS-Zeit mit der heutigen Flüchtlingssituation. 2012 hatte der Filmemacher mit „Barbara“ einen Silbernen Bären für die beste Regie gewonnen.

Ebenfalls im Wettbewerb um einen der begehrten Bären-Preise läuft am Samstag der russische Beitrag „Dovlatov“. Regisseur Alexey German jr. porträtiert den russisch-jüdischen Schriftsteller Sergei Dovlatov (1941-1990), dessen ironische Texte in der Sowjetunion der Breschnew-Zeit nicht gedruckt werden durften. Das Porträt ist zugleich das Panorama einer bedrückenden Zeit Anfang der 70er Jahre.

Dritter Wettbewerbsbeitrag am Samstag ist der französische Film „Eva“ von Regisseur Benoit Jacquot. Superstar Isabelle Huppert („Elle“) spielt eine Edelprostituierte, die einen betrügerischen Schriftsteller in eine emotionale Gefangenschaft und schließlich in die Katastrophe treibt. Die Romanverfilmung sei als Konversationsstück über die moralischen Abgründe in der Welt der Reichen und Schönen inszeniert, kündigt die Berlinale an.

Und noch ein Schriftstellerporträt: In der Reihe Berlinale Special stellt der britische Schauspieler und Regisseur Rupert Everett seinen Film „The Happy Prince“ vor. Er spielt darin selbst den späten Dandy und Lebemann Oscar Wilde, der sich durch seine skandalumwitterten Beziehungen mit Männern selbst ins Unglück stürzte.

Insgesamt sind bei dem Festival bis zum kommenden Wochenende 385 Filme aus 78 Ländern zu sehen. 19 Titel bewerben sich um den Goldenen und die Silbernen Bären. Die Auszeichnungen werden am 24. Februar vergeben.

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