Votum des Publikums Tragikomödie „Three Billboards“ gewinnt in Toronto

Toronto (dpa) — Tragische Geschichte, berührende Momente und viel schwarzer Humor: Martin McDonaghs „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ist der Siegerfilm des 42. Toronto International Film Festivals (TIFF).

Votum des Publikums: Tragikomödie „Three Billboards“ gewinnt in Toronto
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Die Tragikomödie mit Frances McDormand, Woody Harrelson und Sam Rockwell in den Hauptrollen begeisterte - wie kürzlich schon in Venedig - das Publikum in der kanadischen Metropole, das traditionell anstelle einer Jury den Gewinner wählt.

Das vielschichtige Werk über Polizeiwillkür und Rassismus des irischen Regisseurs McDonagh („Brügge sehen... und sterben?“), erzählt die Geschichte von Mildred Hayes (McDormand), deren Tochter in dem Ort Ebbing vergewaltigt und ermordet worden ist. Der Täter wurde nicht gefasst. Um das Versagen der Polizei anzuprangern und die Beamten zum Handeln zu zwingen, lässt Hayes in der beschaulichen Gemeinde drei riesige, anklagende Werbeschilder aufstellen. Oscar-Preisträgerin Frances McDormand („Fargo“) überzeugt als verzweifelte Mutter, Woody Harrelson spielt nuanciert den Polizeichef.

Craig Gillespies Biopic (biografischer Film) „I, Tonya“ über die amerikanische Eiskunstläuferin Tonya Harding wurde in der kanadischen Stadt zum „First Runner-Up“, dem zweitplatzierten Film, gekürt. Dahinter folgte „Call Me By Your Name“ von Luca Guadagnino als „Second Runner-Up“. Der Film erzählt von der Liebesaffäre eines 17- und eines 24-Jährigen in einem Sommer der 80er Jahre in Italien.

Zum besten Dokumentarfilm wählte das Publikum den Beitrag „Faces Places“, eine Zusammenarbeit der französischen Regisseurin Agnès Varda mit dem Streetart-Künstler JR. Den zweiten Platz erhielt „Long Time Running“ von Jennifer Baichwal und Nicholas De Pencier, gefolgt von Morgan Spurlocks „Super Size Me 2: Holy Chicken!“.

Bei dem elftägigen Festival wurden 340 Filme aus 72 Ländern gezeigt, darunter 42 deutsche Streifen und Koproduktionen. Unter anderem hatte der deutsche Beitrag „Der Hauptmann“ von Regisseur Robert Schwentke sowie Wim Wenders' „Submergence“ mit Alicia Vikander und James McAvoy in den Hauptrollen in Toronto Weltpremiere.

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