Polanskis „Ghostwriter“ sahnt beim Filmpreis ab

Auszeichnung: Der Thriller erhielt sechs Trophäen – unter anderem für Regie und Drehbuch.

Tallinn. Roman Polanski dankte per Internetkamera aus Paris. Mit "Der Ghostwriter" holte der Regisseur beim Europäischen Filmpreis sechs Trophäen - in den Sparten bester Film, Regie, Filmmusik, Drehbuch und Ausstattung, für die der deutsche Szenenbildner Albrecht Konrad verantwortlich war. Außerdem wurde Hauptdarsteller Ewan McGregor in der estnischen Hauptstadt Tallinn als bester Schauspieler geehrt. Er grüßte im T-Shirt per Video von Dreharbeiten aus Thailand. Der 77-jährige Polanski zeigte sich bescheiden: "Das ist zu viel."

Der Thriller "Ghostwriter" nach dem Bestseller von Robert Harris wird aus der Sicht des Memoirenschreibers eines Politikers erzählt, der an Tony Blair erinnert. Polanski, dem in den USA ein Prozess wegen eines alten Sexualdeliktes droht, hatte bei der Berlinale für "Ghostwriter" bereits den Regie-Bären bekommen.

Das Studio Babelsberg in Potsdam, das den Film produziert hatte, zeigte sich über die Auszeichnung erfreut. Vorstand Carl Woebcken gratulierte Polanski. "Wir haben international viel Anerkennung erhalten, da der gesamte Film inhaltlich in den USA und in England spielt, die Dreharbeiten aber komplett in Deutschland wie auf Sylt und Usedom und in den Babelsberger Studios stattfanden."

Der Hamburger Regisseur Fatih Akin sagte nach der Verleihung: "Ich verehre Polanski." Dieser sei für ihn eine Art Mentor. "Er ist in dem, was er macht, sehr gut." Enttäuscht war der 37-Jährige deswegen "eigentlich nicht", dass er für sein Komödiendebüt "Soul Kitchen" keine Trophäe gewann.

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