Otto, das muss lustig sein

Interview: Otto Waalkes über Küchendienst, Freunde und einen vergeblichen Wunsch: eine ernste Rolle.

Herr Waalkes, sind Sie selbst ein Spielertyp?

Otto: Nein, überhaupt nicht. Ich spiele wohl mal Skat ab und zu, Ramschen oder so. Ich bin eher ein Gitarrenspielertyp.

Otto: Der Film hat stark ottobiografische Züge. Ich bin in Wohngemeinschaften groß geworden. Da haben sich wahre Freundschaften entwickelt, mit Lindenberg, Westernhagen und den ganzen Wahnsinnigen. In der 14-köpfigen WG haben alle Musik gemacht, aber um die Küche hat sich keiner gekümmert. Weil ich unten gewohnt habe, hatte ich auch Küchendienst. Ich habe von meiner ersten Gage eine Geschirrspülmaschine gekauft. Ich konnte sie bloß nicht bedienen.

Otto: Das weiß ich nicht, ich wollte ihn sehen. Ich wollte einen falschen Harry Hirsch spielen.

Otto: Das kann ich mir nicht erklären. Aber es ist gut, solche klassischen Sachen in die Geschichte einzubinden, wenn sie die Handlung vorantreiben. Komik ist Überraschung plus Wiedererkennen.

Otto: Gerne. Aber wer würde den Film dann noch ernst nehmen? Dieser Film hat ja ein ernstes Thema, wenn man genau hinschaut. Es ist der Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Arm und Reich, die Armen und Schwächlinge gegen die Reichen und Mächtigen. Der Papst kommt drin vor. Wie ernst soll ich noch werden? Selbst wenn ich was Ernstes machen würde wie eine Sterbeszene, würden die Leute lachen. Nach 30, 40 Jahren ist die Erwartung einfach so: "Otto? Das muss lustig gemeint sein." Das aus dem Weg zu schaffen, würde wieder 30, 40 Jahre dauern.

Otto: Komisch sein hält jung. Sehe ich wirklich aus wie 42 oder wie Jahrgang 42?

Otto: Warum nicht? "Otto und das friesische Dutzend" - klingt doch nicht schlecht.

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