Max Ophüls Preis für Markus Schleinzer
Saarbrücken (dpa) - Der österreichische Regisseur Markus Schleinzer ist für sein Pädophilie-Drama „Michael“ mit dem renommierten Max Ophüls Preis ausgezeichnet worden.
Schleinzer erhielt den mit 18 000 Euro dotierten Preis am Samstagabend in Saarbrücken zum Abschluss des 33. Max Ophüls Filmfestivals, eines der wichtigsten Foren für Nachwuchsfilmer im deutschsprachigen Raum. Als beste Nachwuchsdarsteller wurden Michael Fuith und Peri Baumeister geehrt.
Schleinzers Film eröffne dem Zuschauer die Täterperspektive eines unglaublichen Verbrechens, urteilte die Jury. Sie lobte den konzeptionellen Mut des Filmemachers. Der Film sei eine „vorsichtige Annäherung an die Abscheulichkeit, die man nicht mehr vergessen wird.“
Der Gewinnerfilm, der beim Filmfestival in Cannes im Rennen um die Goldene Palme war, erhielt noch eine weitere Auszeichnung: Für seine Rolle des Pädophilen Michael wurde Schauspieler Michael Fuith mit dem Preis für den besten Nachwuchsdarsteller prämiert. Er verkörpert in dem Film einen unauffälligen Versicherungskaufmann, der im Keller seines anonymen Vorstadthauses den zehnjährigen Jungen Wolfgang gefangen hält. Die Situation gerät schließlich aus dem Ruder, als Wolfgang beginnt, gegen seinen Unterdrücker zu rebellieren.