Kosslick bleibt weiter Berlinale-Direktor

Berlin (dpa) - Sein Zehnjähriges hatte er schon. Und Festivalchef Dieter Kosslick bleibt der Berlinale weiter treu. Kritik am Wettbewerbsprogramm des weltweit größten Publikumsfestival weist er zurück.

Dieter Kosslick (63) bleibt auch über das Jahr 2013 hinaus Berlinale-Direktor. „Der Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann, hat mir ein Angebot zur Vertragsverlängerung gemacht, was mich sehr gefreut hat“, sagte Kosslick der Nachrichtenagentur dpa. „Es ist schön, dass ich die Berlinale weiter leiten kann“, erklärte Kosslick, der seit 2001 Chef der Internationalen Filmfestspiele Berlin ist. Der geplante Vertrag solle voraussichtlich bis 2016 laufen, sagte eine Sprecherin des Kulturstaatsministers.

Der Berlinale-Direktor wies Kritik am Wettbewerbsprogramm des weltweit größten Publikumsfestival zurück, zu dem vom 9. bis 19. Februar 2012 wieder Filmfans aus aller Welt erwartet werden. „Im Nachhinein mutet die teils heftige Kritik etwas seltsam an“, meinte Kosslick mit Blick auf nach der Berlinale 2011 laut gewordene Vorwürfe. „Viele der Wettbewerbsfilme und des offiziellen Programms sind auf zig internationalen Festivals gelaufen; mehrere bei jeweils so renommierten wie dem New York Filmfestival oder beim Telluride Film Festival in Colorado“, sagte Kosslick.

„Die Filme "The Turin Horse" von Béla Tarr, "Pina" von Wim Wenders sowie "Nader und Simin - Eine Trennung" von Asghar Farhadi (Goldener und Silberner Bär 2011) sind für Oscars nominiert und haben auch an den Kinokassen reüssiert“, so Kosslick. „Für die internationale Filmgemeinschaft ist Asghar Farhadis Film eine der großen Entdeckungen des Jahres 2011.“ Der iranische Filmemacher wurde für sein Drama in diesem Jahr mit dem Goldenen Bären geehrt, sein Schauspielerensemble wurde mit Silbernen Bären ausgezeichnet.

Rund 400 Filme zeigt die Berlinale jedes Jahr in den verschiedenen Festivalreihen, darunter im offiziellen Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären sowie im Forum, Panorama, der Special-Sektion und im Kinder- und Jugendwettbewerb Generation. Dazu kommen mehr als 1000 Filme im European Film Market für professionelle Filmeinkäufer. Schrumpfen soll das Festival nicht. „Die Berlinale ist seit Jahren ausverkauft“, sagte Kosslick. „Warum sollten wir die Neugier der Berlinale-Fans enttäuschen?“

Am Dienstag stellte das Festival seine Plakate vor. Ein roter Bär leuchtet darauf vor einem Hintergrund in Türkis und Gelb. Entworfen wurde das Motiv, das ab Mitte Januar im Stadtbild zu sehen sein wird, von der Agentur Boros.

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