Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre

Eine junge Deutsche sucht ihre wahren Wurzeln.

„Das Lied in mir“: Eine leise Melodie bringt das Leben der deutschen Leistungsschwimmerin Maria (Jessica Schwarz) aus dem Takt. Bei einer Zwischenlandung in Buenos Aires weckt ein spanisches Kinderlied Erinnerungen an eine Vergangenheit, die sie eigentlich gar nicht haben kann.

Verstört unterbricht sie ihre Reise und ruft ihren Vater (Michael Gwisdek) an. Der reist sogleich an und gesteht, dass sie Maria mit drei Jahren einfach mitgenommen hatten, nachdem ihre leiblichen Eltern der argentinischen Militärdiktatur zum Opfer gefallen waren. Entschlossen beginnt sie, ihre Verwandten in Argentinien zu suchen.

In diesem bewegenden Melodram taucht Schwarz in den Schmelztiegel Buenos Aires ein. Mit ihrem nostalgischen Charme entwickelt sich die Stadt selbst zu einem zentralen Darsteller, der den Schlüssel zu einem 30 Jahre alten Geheimnis besitzt.

Regisseur Florian Cossen liefert ein erstaunlich reifes und bereits mehrfach ausgezeichnetes Filmdebüt. Hier geht es nicht nur um die Aufdeckung alter Geschichten, durch die früheren Ereignisse entgleist auch Marias heutiges Leben. Sie weiß lange nicht, wo und wie sie neue Wurzeln schlagen kann. Jessica Schwarz gelingt es überragend, die Wechselbäder der Gefühle überzeugend darzustellen.

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