„Hunger“: Herausragende Dokumentation

Düsseldorf. ARD, 22.45 Uhr: Zwischen Kochrezepten, Fernsehfilmen und Shows zeigt das Erste während der Themenwoche "Essen ist Leben" den herausragenden Dokumentarfilm "Hunger".

Den Mut, das Abendprogramm mit solch seltener Qualität zu beginnen und stattdessen Reinhold Beckmann und Tim Mälzer hinter die "Tagesthemen" zu legen, hatte die ARD leider nicht.

Die Autoren Marcus Vetter und Karin Steinberger suchten in fünf Ländern nach Ursachen und Lösungsansätzen für das gewaltige Problem Hunger. Mehr als eine Milliarde Menschen leiden an Unterernährung. Täglich sterben weltweit 25.000 Männer, Frauen und Kinder.

Die Autoren stellen sich nicht als schlaue Reporter hin und sammeln auch nicht Bilder von "spendenaufruf-kompatiblen Hungerbäuchen", wie das Karin Steinberger nennt. Dafür erzählen die Autoren Geschichten wie die der Massai in Kenia, deren Wasser nur noch für Farmen fließt, die Schnittblumen für Europa anbauen.

Sie hören den Fischern in Mauretanien zu, die wegen der leergefischten Meere zu Flüchtlingsschleppern werden. Besuchen die Witwen der Reisbauern in Indien, die sich für den Erwerb gentechnisch erzeugter Sorten hoffnungslos verschuldeten und Selbstmord begingen.

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