„Geron“: Tragikomödie über sexuelle Fixierung auf Alte

Toronto (dpa) - Er werde wohl etwas altersmilde, scherzte der kanadische Filmemacher Bruce LaBruce (50) im Sommer bei einer Vorführung in Toronto über seinen Film „Geron“, der im Original „Gerontophilia“ heißt.

Der Begriff Gerontophilie bezeichnet die sexuelle Vorliebe für alte Menschen. Anders als in früheren Filmen („Hustler White“, „The Raspberry Reich“) schlachtet LaBruce sein Filmthema nicht pornografisch aus, sondern inszeniert eine rührselige, schräge Komödie, gegen jede Heteronormativität.

Der 18-jährige Lake, der eigentlich eine Freundin hat, eine alkoholkranke Mutter und zu alledem ein Helfersyndrom, entdeckt seine sexuelle Präferenz eher zufällig. Er lebt sie von da an bei seinem Job in einem Pflegeheim aus und verguckt sich in den über 80-Jährigen Mr. Peabody. Eine Art schwuler „Harold & Maude“-Roadmovie beginnt.

Ob hier Romantik pur oder stellenweise vielleicht doch der sexuelle Missbrauch eines Senioren gezeigt wird, darüber ließe sich streiten.

(Geron, Kanada 2013, 83 Min., FSK ab 16, von Bruce LaBruce, mit Walter Borden, Pier-Gabriel Lajoie, Marie-Hélène Thibault, Katie Bolan, http://dpaq.de/Y7Wd8)

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