Die dunkelste Stunde : Gary Oldman: Rolle als Churchill war ein Geschenk
London (dpa) - Gary Oldman wirkt drahtig, witzig und vor allem gesund - das Gegenteil des korpulenten Staatsmann Winston Churchill, der eine Zigarre nach der anderen rauchte und im Bett, auf der Toilette und in der Badewanne arbeitete.
In der Filmbiografie „Die dunkelste Stunde“ spielt der 59-Jährige den legendären Staatsmann. In London stellte sich der Brite den Fragen der Deutschen Presse-Agentur.
Frage: Für die meisten Männerrollen in Hollywood muss man muskulös sein. Wie war diese Verwandlung ins Gegenteil?
Antwort: Ich sehe Churchill überhaupt nicht ähnlich und trotzdem gab Regisseur Joe Wright mir diesen großen Vertrauensvorschuss. Sogar der Spezialeffekte-Designer Kazuhiro Tsuji sagte, das wird sehr schwierig - und wenn es irgendjemand in der Welt gibt, der das schaffen kann, dann er. Wir gingen alle mit blindem Vertrauen rein.
Ich erinnere mich, dass ich hier in London auf einem Balkon mit Blick auf die Downing Street stand und mein damaliger Produzenten-Partner sagte „Weißt du was? Churchill!“ Und ich lachte mich krank. Stan Laurel hätte ich mir noch vorstellen können. Aber nicht diesen großen, robusten Mann. Was für ein Geschenk, die Chance zu haben, diesen Mann zu spielen und die Worte „Blut, Tränen und Schweiß“ zu sagen (Churchills bekannteste Rede vor dem britischen Parlament).
Frage: Trugen Sie einen Fettanzug oder haben Sie zugenommen?
Antwort: Oh nein, das war alles Polsterung. Man nimmt natürlich von dem verdammten Essen am Set zu, das passiert immer. Aber wenn man von diesem Zeug umhüllt ist, können Sie naschen, ohne dass es auffällt!