Elle Fanning: „Das will ich, bis ich uralt bin“

Elle Fanning ist mit 13 Jahren schon eine erfahrene Schauspielerin — ein Gespräch über Filme, Schulaufgaben und Verkleidungen.

Elle Fanning, Sie sind mit Ihren 13 Jahren schon fast ein alter Hase im Filmgeschäft. Ist es nach da noch etwas Besonderes für Sie, eine Rolle in einem Blockbuster wie „Super 8“ zu ergattern?

Fannung: Ich war völlig aus dem Häuschen! Regisseur J. J. Abrams hat mich persönlich angerufen, schon das hat mich umgehauen. Er sagte nur: „Hi Elle, hier ist J. J. Abrams — und ich freue mich sehr auf die Arbeit mit Dir.“ Ich bin innerlich explodiert, wollte laut schreien, habe mich aber gerade noch so zusammen gerissen — aber habe lautlos am Telefon einen kleinen Tanz aufgeführt. Erst als er auflegte, habe ich losgebrüllt.

Was gefiel Ihnen an der Mädchenhauptrolle Alice in „Super 8“?

Fanning: Dass Alice ein richtiger Wildfang und hart im Nehmen ist. Sie hat aber auch schon eine Menge durchgemacht: Ihre Mutter ist weg, ihr Vater trinkt. Als sie gefragt wird, ob sie Lust hat, einen Zombiefilm auf Super 8 zu drehen, ist sie sofort dabei. Und dann nimmt das Ganze aber diese dramatische Wendung.

Sie sind erst 13, haben aber schon ein Dutzend Filme gedreht und werden zu Filmfestivals wie Venedig eingeladen. Wie ist es für Sie, mit Blitzlichtern, Kameras und Interviews konfrontiert zu sein?

Fanning: Ich finde es total spannend. Das macht doch Spaß, sich so schön für eine Premiere herauszuputzen und mit dem Rest der Crew zu amüsieren.

Wie reagieren Ihre Freunde zu Hause auf Ihren Erfolg?

Fanning: Eigentlich reden wir darüber gar nicht. Schule und andere Sachen sind uns wichtiger. Aber sobald ein Film mit mir rauskommt, schauen sie ihn sich an, um mich zu unterstützen. Sie sind echt super!

Und Filme sind nie ein Thema?

Fanning: Anders. Wir gehen in ganz verrückten Kostümen in die Videothek, als Feen oder mit umgeschnallten Kartons, um uns Filme auszuleihen. Das hat schon Tradition (lacht). Und es ist ein Riesenspaß: Wir haben uns sogar schon wie Filmfiguren verkleidet, passend zu der DVD, die wir schauen wollten. Ziemlich schräge Sachen. So sind wir eben drauf.

Können Sie denn ganz normal zur Schule gehen?

Fanning: Ja, das klappt gut! Ich gehe in Los Angeles auf dieselbe Schule wie meine Schwester. Die sind dort sehr verständnisvoll: Wenn wir drehen, schicken sie uns den ganzen Unterrichtsstoff zu, sodass ich ihn mit einem Privatlehrer am Set durchnehmen kann. Bisher waren aber auch zwei Filme pro Jahr das Höchste, da bin ich jedes Mal maximal zwei, drei Monate weg.

Hilft Ihnen die Schauspielerei auch in der Schule, etwa wenn Sie Referate halten?

Fanning: Anderen Leuten etwas zu erzählen war noch nie ein Problem für mich! Ich war schon als kleines Mädchen sehr offen und kein bisschen schüchtern.

Welcher Hollywood-Kollege hat Sie bisher am meisten beeindruckt?

Fanning: „Somewhere“ war für mich wichtig, und ich glaube, dass Sofia Coppola und ich noch ewig in Kontakt bleiben werden. Sie ist wie eine große Schwester und liebt all die Dinge, die ich auch liebe, zum Beispiel Vintage-Mode. Sie ist ein echtes Girlie. Wir haben auch nach dem Dreh viel Zeit zusammen verbracht, sie hat mich sogar schon in Los Angeles besucht.

Hat in Ihrem Leben außer Film noch etwas anderes Platz?

Fanning: Oh ja, ich interessiere mich für Mode und fertige gern Modeskizzen an. Ich singe und nehme Gesangsunterricht, koche leidenschaftlich gern. Sonst spiele ich Volleyball und mache viel Ballett.

Sind Sie ehrgeizig?

Fanning: Schon, das liegt in der Familie! Meine Eltern sind beide Leistungssportler gewesen. Meine Mutter ist sicher enttäuscht, dass meiner Schwester und ich keine Tennisspielerinnen geworden sind. Sie selbst war Turnierspielerin und hatte durch das Tennis ein Stipendium fürs College. Mein Vater hat Baseball gespielt, mein Großvater war sogar Profi im American Football.

Gibt es bei Ihrer Vielseitigkeit einen Plan B, falls es mit der Schauspielerei doch nicht hinhaut?

Fanning: Ich würde gern bis in alle Ewigkeit als Schauspielerin arbeiten. Aber vielleicht werde ich ja später, nach dem College, noch in einem anderen Bereich richtig gut — vielleicht Ballett. Aber da hat man nur ein kurzes Zeitfenster, in dem man richtig gut sein kann. Als Schauspielerin kann ich solange weitermachen, wie ich will, auch wenn ich uralt bin.

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