Die Vierte Macht: Hoch lebe die Pressefreiheit

Moritz Bleibtreu als Reporter in „Die Vierte Macht“.

Der Regisseur und Drehbuchautor Gansel (38) hat schon in „Die Welle“ gezeigt, dass er politisches Kino mit Unterhaltung verbinden kann. Nun betrachtet er in „Die Vierte Macht“ die Rolle von Reportern in Wladimir Putins Staat. Ein Thriller über die Pressefreiheit liegt nahe, rangiert Russland doch auf der Liste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen auf Platz 142 von 179 Ländern — hinter Gambia.

Der Berliner Klatschreporter Paul Jensen (Moritz Bleibtreu) soll in Moskau das Glamourmagazin seines russischen Mentors aufmöbeln. Mit dem Fotografen Dima (Max Riemelt) zieht er durchs Nachtleben und lernt die neureichen Moskauer kennen. Seine toughe Kollegin Katja (Kasia Smutniak) bringt ihn dazu, einen auf der Straße erschossenen Kollegen in seinem Magazin zu würdigen. Zügig kommt Paul ins Gefängnis, angeblich hat er tschetschenische Terroristen unterstützt. Jensen erlebt die Hölle und kommt nur dank starker russischer Beziehungen frei. Statt nach Deutschland zu fliehen, taucht er ab und wird wie sein toter Vater ein investigativer Journalist.

Mit Bleibtreu („Der Baader Meinhof Komplex“) spielt ein verlässlicher Publikumsliebling die Rolle des Journalisten. „Wenn er abgesagt hätte, wäre der Film sicher nicht gedreht worden“, erklärt Produzent Nico Hofmann in den Produktionsnotizen.

Gansel geht in seinem streckenweise spannenden Film bei der klassischen Helden-Entpuppung allerdings ziemlich lässig mit der Logik um. Paul arbeitet nicht nur ohne Russischkenntnisse für ein Moskauer Printmagazin, sondern läutert sich so grundlegend, dass man es kaum ernst nehmen mag. dpa/Red

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