Die Tribute von Panem: Ein Spiel um Liebe und Tod (mit Trailer)

Die Verfilmung von Suzanne Collins’ Jugendbuchreihe „Die Tribute von Panem“ ist mitreißendes Unterhaltungskino.

Ein Casting gibt es für diese Show nicht. Hier entscheidet allein das Losverfahren. Jeweils ein Junge und ein Mädchen aus jedem Distrikt werden in die Hauptstadt entsandt, um an den sogenannten „Hungerspielen“ teilzunehmen. Überall im Land wird der Wettkampf auf Großbildschirmen übertragen. Auf den Straßen herrscht ausgelassener Trubel. Bei den Kandidaten indes will keine Partystimmung aufkommen. Sie wissen: Nur einer der 24 Teilnehmer wird überleben.

Ein düsteres Zukunftsszenario hat die amerikanische Autorin Suzanne Collins in ihrer Jugendbuchreihe „Die Tribute von Panem“ entworfen. In einem postapokalyptischen Nordamerika hat sich der diktatorische Staat Panem herausgebildet, in dem das „Kapitol“ die Herrschaft über zwölf Distrikte übernommen hat. Die jährlichen „Hungerspiele“ sind ein Demutsritual.

Collins’ Romanreihe, die nun unter der Regie von Gary Ross („Pleasantville“) ins Kino kommt, stellt die junge Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) als kraftvolle Identifikationsfigur ins Zentrum. Die 16-Jährige aus dem Bergbaudistrikt hat sich als Freiwillige gemeldet, nachdem ihre kleine Schwester für den Wettkampf ausgelost wurde.

Zusammen mit Mitkandidat Peeta (Josh Hutcherson) fährt sie in die Hauptstadt, die als hochmodernes, hyperluxuriöses Metropolis angelegt ist. Bei den Hungerspielen geht es für die Kandidaten nicht nur darum, die besten Kampf- und Survival-Techniken zu lernen. Sie müssen sich auch ein publikumswirksames Image zulegen, um Sponsoren zu gewinnen, die sie mit überlebenswichtigen „Geschenken“ unterstützen.

Wie jeder gute Science-Fiction-Stoff nimmt auch „Die Tribute von Panem“ die Fäden in der Gegenwart auf, um seine Sicht auf aktuelle gesellschaftliche Tendenzen zu einer überspitzten Zukunftsvision zu verdichten. Die Hungerspiele sind als Mischung aus Gladiatorenkampf und Reality-Show angelegt.

Dem Zynismus von Brot und Spielen stellt der Film eine mutige Heldin sowie die aufkeimende Liebe zwischen Katniss und Peeta entgegen. Die fabelhafte Jennifer Lawrence ist das Kraftzentrum des Filmes. Ihre Katniss ist eine starke, sensible, integre und pragmatische Heldin und im Jugendfilm-Universum der notwendige Gegenpol zur schicksalsergebenen Vampirgeliebten Bella aus „Twilight“. Aber auch in den Nebenrollen glänzen Schauspieler in Bestform: Stanley Tucci gibt den öligen Talkshowmaster, Woody Harrelson verleiht seiner Figur des Wettkampfberaters einen subversiven Touch.

Überzeugend ist auch die visuelle Gestaltung dieses intelligenten und vielschichtigen Unterhaltungsfilmes, in dem beeindruckende Landschafts- und Naturkulissen organisch mit pointiert eingesetzten Digitaleffekten und Hightech-Welten verschmelzen.

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