Schluss mit Spekulationen Daniel Craig bleibt James Bond

London (dpa) - Eigentlich hätte Daniel Craig nach drei Minuten in „The Late Show“ schon wieder gehen können. Der US-Moderator Stephen Colbert verabschiedete den britischen Schauspieler scherzhaft, nachdem das wichtigste Thema gleich zu Beginn geklärt worden war.

Schluss mit Spekulationen: Daniel Craig bleibt James Bond
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„Wirst du noch einmal James Bond spielen?“, hatte Colbert gefragt. „Ja!“, antwortete Craig kurz und knapp mit einem breiten Grinsen. Das Publikum im Ed Sullivan Theater in New York City jubelte lautstark.

„Ich könnte nicht glücklicher sein“, erklärte der 49-Jährige enthusiastisch. Auch die Bond-Produzenten dürften überaus zufrieden sein. Dass die aufsehenerregende Ankündigung zu diesem Zeitpunkt und in diesem Rahmen stattfand, war sicher kein Zufall, sondern ein lange geplanter PR-Coup. Denn eigentlich war die Nachricht keine Überraschung mehr. Britische und amerikanische Medien hatten bereits im Juli berichtet, Craig werde zum fünften Mal den Geheimagenten spielen.

Er selbst wisse es schon „seit ein paar Monaten“, gestand auch der Darsteller, der in „Logan Lucky“ demnächst als Bankräuber im Kino zu sehen ist. Die offizielle Bestätigung ließ aber auf sich warten, selbst als der Starttermin für Bond 25 verkündet wurde. Direkt nach der Ausstrahlung der „Late Show“ vermeldete nun auch die offizielle 007-Website der Produktionsfirmen EON und MGM das Craig-Comeback.

„Ich wollte das immer, aber ich brauchte eine Pause“, erklärte Craig bei Colbert. „Du wolltest das immer?!“, fragte der Moderator süffisant und erinnerte an ein Interview, das der Brite dem Magazin „Time Out“ im Jahr 2015 gegeben hatte. Ob er sich vorstellen könne, einen weiteren Bond-Film zu machen, war Craig unmittelbar nach den Dreharbeiten zu „Spectre“ gefragt worden. „Jetzt? Lieber zerbreche ich dieses Glas und schneide mir die Pulsadern auf“, scherzte er damals. Der Satz ging um die Welt.

Internationale Medien spekulierten danach über mögliche Nachfolger, darunter der britische Schauspieler Tom Hiddleston („The Night Manager“). „Alles nur Spekulation“, stellte Hiddleston schon Anfang des Jahres im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur klar. Craig bereut seinen lockeren Spruch längst. „Anstatt etwas mit Stil zu sagen, hab ich eine wirklich dumme Antwort gegeben“, gestand er Colbert.

Bond 25, so der Arbeitstitel, soll am 8. November 2019 in den US-Kinos starten, in Deutschland voraussichtlich etwas früher. Mit dem Drehbuch wurden erneut Neil Purvis und Robert Wade beauftragt, die auch für die vorherigen 007-Abenteuer „Casino Royale“, „Ein Quantum Trost“, „Skyfall“ und „Spectre“ verantwortlich waren. In allen vier Filmen spielte Craig die Hauptrolle.

Mit dem fünften James-Bond-Film wird der 49-Jährige seinen Vorgänger Pierce Brosnan überholen, der den Geheimagenten viermal spielte. Der Ur-Bond Sean Connery drehte sechs Filme, bevor er 1983 augenzwinkernd mit „Sag niemals nie“ zurückkehrte. Der Film zählt aber nicht zur offiziellen Reihe. Spitzenreiter unter den Bond-Darstellern ist Roger Moore. Er war zwischen 1973 und 1985 siebenmal als 007 zu sehen.

Craig, der die Rolle 2006 übernommen hatte, wird voraussichtlich weder Connery noch Moore einholen. Sein fünfter Bond soll nämlich sein letzter werden. „Ich denke, das war es dann“, sagte er am Dienstag, ohne sich endgültig festzulegen. „Ich will mich auf dem Höhepunkt verabschieden.“

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