Coming-out-Komödie und Polanski siegen beim César

Paris (dpa) - Die Komödie „Mama und ich“ hat bereits Millionen von Zuschauern begeistert. Der Film von Guillaume Gallienne über einen Jungen, der von seiner Mutter wie eine Tochter erzogen wird, hat am Freitag in Paris den César-Preis für den besten Film gewonnen.

Coming-out-Komödie und Polanski siegen beim César
Foto: dpa

Die Komödie hat den Cannes-Sieger „Blau ist eine warme Farbe“ von Abdellatif Kechiche aus dem Rennen geschlagen. Mit einem Regie-Preis für „Venus im Pelz“ ging Roman Polanski nach Hause.

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In „Mama und ich“ verfilmt Gallienne seine One-Man-Show über seine Lebensgeschichte. Es ist der erste Film des 43-jährigen Komikers, in dem er sich selbst und seine Mutter spielt. Für seine Doppelrolle erhielt er den Preis als bester Schauspieler. Insgesamt wurde „Mama und ich“ mit fünf Auszeichnungen gewürdigt, unter anderem als bestes Erstlingswerk. Gallienne ist derzeit auch im dem Biopic „Yves Saint Laurent“ zu sehen, in dem er den Geschäftsmann und Liebhaber des Couturiers verkörpert. „Mama und ich“ kommt am 5. Juni in die deutschen Kinos.

Zu den Siegern gehörte am Freitagabend auch Roman Polanski. Der 80-Jährige erhielt für „Venus im Pelz“ den Regie-Preis. Damit habe er nicht gerechnet, sagte der polnisch-französische Filmemacher. Nach „Tess“ und „Der Ghostwriter“ ist es sein dritter César-Regiepreis. Als beste Schauspielerin wurde Sandrine Kiberlain („Mademoiselle Chambon“) für ihre Leistung in „9 mois ferme“ ausgezeichnet. In der Komödie schlüpft die 46-Jährige in die Haut einer jungen Richterin, die von einem Kriminellen ein Kind bekommt, den sie zuvor strafrechtlich verfolgt hat.

Der Cannes-Sieger „Blau ist eine warme Farbe“ von Abdellatif Kechiche ging mit acht Nominierungen ins Rennen, erhielt jedoch nur den besten Preis für eine Nachwuchsschauspielerin, der an Adèle Exarchopoulos ging. Julie Gayet, die zuletzt wegen einer angeblichen Affäre mit Präsident François Hollande in die Schlagzeilen kam, war bei der Zeremonie ebenfalls anwesend. Die 41-Jährige war als beste Nebenrolle in der Polit-Komödie „Quai d'Orsay“ nominiert. In dem Film von Bernard Tavernier spielt sie eine Mitarbeiterin im Außenministerium, die gekonnt ihre weiblichen Reize einsetzt.

Gayet ging jedoch leer aus. Es war ihr erster öffentlicher Auftritt seit den Gerüchten um eine Affäre mit Hollande vor knapp zwei Monaten. Die Trophäe als bester ausländischer Film erhielt „The Broken Circle Breakdown“ des Belgiers Felix Van Groeningen. Das Drama handelt von einem Sängerpaar, das eine leukämiekranke Tochter hat. Die Ehrentrophäe ging an die US-amerikanische Schauspielerin Scarlett Johansson. Die 29-Jährige nahm den Preis im Pariser Théâtre du Châtelet entgegen. Frankreich habe ihr und anderen Schauspielerin als kulturelle Zuflucht gedient, für Filme, die anderswo nicht gedreht werden konnte, sagte sie. Der Preis wurde ihr von Quentin Tarantino überreicht.

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