Berlinale Preisträger: „Das Turiner Pferd“

Berlin (dpa) - Zu Beginn erzählt Béla Tarr eine Anekdote aus dem Leben des Philosophen Friedrich Nietzsche: 1889 beobachtet dieser in Turin einen Kutscher, der sein Pferd misshandelt.

Der Kutscher schlägt auf das Tier ein, bis der Philosoph dazwischen geht und sich schluchzend an den Hals des Tieres wirft. Nach dem Ereignis wird bei Nietzsche eine psychische Erkrankung diagnostiziert; die letzten Jahre seines Lebens verbringt er als Pflegefall. Tarrs Film geht der Frage nach, was mit dem Pferd geschehen ist und erzählt vom harten Alltag des Kutschers. Tarr, bekannt durch Werke wie „Satanstango“, setzt auch hier auf Schwarz-Weiß-Bilder. Bei der Berlinale wurde der Film 2011 mit dem Großen Preis der Jury bedacht.

(Das Turiner Pferd, Ungarn/Frankreich/D/Schweiz 2011, 146 Min., FSK ohne Angabe, von Béla Tarr, mit János Derzsi, Erika Bók, Mihály Kormos)

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