Filmfestspiele : Berlinale mit Animationsfilm gestartet
Berlin (dpa) - Die Hunde sind los: US-Starregisseur Wes Anderson hat mit der Weltpremiere seines Animationsfilm „Isle of Dogs“ die 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin eröffnet.
Die 1600 geladenen Gäste im Berlinale Palast nahmen das futuristisch spektakuläre Märchen am Donnerstagabend begeistert auf.
Gefeiert wurden die zahlreichen Hollywoodstars, die den Figuren ihre Stimme geliehen hatten - etwa Tilda Swinton, Greta Gerwig, Bill Murray und Jeff Goldblum. Auch Jurypräsident Tom Tykwer und die britische Oscarpreisträgerin Helen Mirren kamen zur Eröffnungsgala. Auf Deutsch bedankte sich Berlinale-Stammgast Anderson bei Festivaldirektor Dieter Kosslick für die erneute Einladung zum Wettbewerb: „Vielen herzlichen Danke, Dieter!“
Kulturstaatsminister Monika Grütters forderte in ihrem Grußwort mehr Gleichberechtigung in der Filmbranche. Kino könne Rollen- und Weltbilder ins Wanken bringen, sagte sie. „Umso bitterer, dass Frauen im Filmgeschäft vielfach bis heute in Rollen gedrängt werden, die sie nicht spielen wollen - und dass wir deshalb seit Wochen mehr über Männer reden, die nur einen Bademantel anhaben, als über Frauen, die die Hosen anhaben.“
Grütters spielte damit etwa auf den US-Produzenten Harvey Weinstein an, dem mehrere Frauen sexuelle Gewalt vorwerfen. Die Vorwürfe lösten die weltweite Debatte unter dem Schlagwort „MeToo“ aus. In Hollywood trugen Frauen bei der Verleihung der Golden Globes zuletzt kollektiv Schwarz als Protestzeichen. Auch in Berlin gab es auffallend viel Schwarz und Frauen in Hosen, allerdings auch reichlich Schulterfrei und High Heels.
Es komme darauf an, wie man sich verhalte - nicht darauf, welchen Stoff man anhabe oder über welchen Stoff man gehe, sagte Komikerin Anke Engelke, die durch die Eröffnungsgala führte. Diesmal machte sie Witze über Helene Fischer, gedopte russische Sportler und Justizminister Heiko Maas, der in der ungewohnten Rolle als Begleiter seiner Freundin Natalia Wörner unterwegs war.