Animation: Entscheidend ist der Wille–unddieWampe

Panda Po spricht wie Hape Kerkeling und wird ein weiser Kämpfer. Ein Riesenspaß!

Düsseldorf. Betrachtet man die Animationshits der vergangenen Jahre - ein Oger als Märchenprinz, Ratte Remy im Gourmettempel -, ist ein schwerfälliger Panda, der Kung-Fu-Kämpfer werden will, eigentlich nicht sonderlich originell. Entsprechend ratlos reagierten Kinogänger auf die Trailer zu Dreamworks’ "Kung Fu Panda". "Jetzt fällt denen echt nichts mehr ein", war die einhellige Reaktion.

Umso überraschender jetzt der Film, ein liebevolles intelligentes und pointenreiches Pixel-Spektakel, das in Deutschland ganz besonders von der Stimme des Pandas lebt: Hape Kerkeling, selbst kein Kostverächter und Meister der Koketterie, wenn es um überflüssige Pfunde geht, verschmilzt förmlich mit dem computergenerierten Pelzkragen, Po mit Namen.

Seit frühester Jugend träumt er davon, an der Seite der Furiosen Fünf, den Elite-Schülern von Kung-Fu-Guru Shifu zu kämpfen. Auf seinem Regal im Jugendzimmer strahlen die Action-Figuren seiner Helden. Geht Po aber ins Untergeschoss, wartet dort auf ihn die Realität - das Nudel-Lokal seines Vaters, einem treudoofen Suppenhahn, der von den Spinnereien seines Sohnes nichts hören will.

Kerkeling verleiht seiner Figur die nötige Tragik, sich wie ein Fremdkörper im eigenen Leben zu fühlen, für Höheres geboren, aber vom Schicksal verhöhnt. In seinem Regiedebüt "Kein Pardon" (1992) spielte er die gleiche Rolle, einen von Spießertum behüteten Teenager, der von der Karriere als Samstagabendshow-Moderator träumt, dafür aber erstmal dem Schnittchen-Lieferservice seiner Mutter entkommen muss.

Pos große Chance naht, als Großmeister Oogway den "Drachenkrieger" erwählen will, ihm stattdessen aber der Panda vor die Füße plumpst. Der kämpft nun nicht mehr nur gegen sein stetes Hungergefühl, sondern auch gegen Ober-Schurke Tai Lung - alles dank geschulter Willenskraft.

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