Abenteuerfilm: "Das Vermächtnis des geheimen Buches" - Amerikanische Geschichtsforschung

„Das Vermächtnis des geheimen Buches“ mit Nicolas Cage enttäuscht. Besonders zum Ende hin ist der Film wenig spannend.

Düsseldorf. Was macht man, wenn man an den Erfolg eines Films anknüpfen will, ohne etwas großartig Neues erzählen zu können? Man variiert notdürftig das einmal bewährte Material, ergänzt die Ausführung um ein paar Stars und arrangiert das Ganze zu einer farbenfrohen, weltumspannenden Achterbahnfahrt. In der erneut von Regie-Routinier Jon Turteltaub inszenierten Fortsetzung von "Das Vermächtnis der Tempelritter" geht es einmal mehr um mit fantastischen Details angereicherte, amerikanische Geschichtsforschung, wilde Verschwörungstheorien und die abenteuerliche Suche nach Puzzleteilen an den unmöglichsten Orten.

Nicolas Cage besitzt nur begrenztes Indiana-Jones-Charisma

Diesmal sieht sich Benjamin Franklin Gates (Nicolas Cage), der moderne Schatzsucher mit begrenztem Indiana Jones-Charisma, herausgefordert, die angekratzte Familienehre wiederherzustellen. Und er muss den Urur-Großvater von dem Verdacht reinwaschen, an der Ermordung von Präsident Lincoln beteiligt gewesen zu sein. Mit von der Partie sind kaum überraschend wieder die patente, hübsche Wissenschaftlerin des Bundesarchivs (Diane Kruger), deren Status als Ex-Freundin des Helden für ein paar neckische Zwischentöne sorgt, und der linkisch-komische Computerspezialist (Justin Bartha). Den Part des Schurken, den Sean Bean im Vorgänger eher stereotyp und nicht selten lächerlich gab, hat jetzt Ed Harris übernommen und spielt ihn quasi auf Autopilot herunter.

Über den Nonsens der Geschichte sollte man nicht nachdenken

Eine Zeit lang funktioniert die Mischung aus Verfolgungsjagden und unkonventioneller Ahnenforschung ganz gut, weil Tempo, rasante Schauplatzwechsel und lockere Sprüche das Nachdenken über den Nonsens der Geschichte zerstreuen. Weniger überzeugend dagegen ist die Auflockerung der Action durch den Auftritt der Nebenfiguren geraten. Helen Mirren, eben noch als Queen mit Preisen überhäuft, darf sich als Ex-Frau mit Gates’ wunderlichem Vater (Jon Voight) kappeln, während JFK-Darsteller Bruce Greenwood ("Thirteen Days") eine freundlich-solidarische Version des Präsidenten beisteuert.

Je mehr sich die Handlung auf die finale Schatzsuche zubewegt, desto mehr Pathos und kitschige Musik ergießen sich über das Geschehen. Am Ende finden sich die Akteure in einer Höhle wieder, in der sie einen letzten, dramatischen Kampf ausfechten müssen.

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