Einblicke in eine finstere Zeit

Die Schrecken des Nazi-Terrors holt Hermann Pölking mit „Wer war Hitler?“ in die Gegenwart.

Einblicke in eine finstere Zeit
Foto: Epoche Media/Edition Salzgeber

Wer war Hitler? Ein Terrorherrscher, einer der schlimmsten Verbrecher der Menschheitsgeschichte, ein Wahnsinniger? Ein ungewöhnlicher Kinofilm versucht, darauf eine Antwort zu geben. Allerdings nicht mit Hilfe von Einordnungen durch Historiker. Der Publizist Hermann Pölking versucht einen anderen Weg, sich Adolf Hitler zu nähern: „Wer war Hitler“ zeigt historische Filmaufnahmen, unterlegt mit gesprochenen Zitaten aus Briefen, Tagebüchern, Reden und Büchern. Menschen aus Hitlers persönlichem Umfeld kommen ebenso zu Wort wie Politiker, Künstler, Schriftsteller, Widerstandskämpfer, aber auch einfache Soldaten und Bürger. Herausgekommen ist ein gut dreistündiger monumentaler Dokumentarfilm mit interessanten Einblicken.

Pölking hat tief in Archiven nach Filmschnipseln gegraben, darunter sind Amateuraufnahmen. Auch die von Sprechern vorgelesenen Zitate stammen zum Teil aus Briefen und Tagebüchern von Privatleuten. Mal erzählen sie begeistert von Begegnungen, mal äußern sie sich auch kritisch. Besonders eindringlich sind die Erinnerungen von KZ-Häftlingen an den grausamen Nazi-Terror. Oder von den Alliierten, die die Menschen in den Lagern befreiten. Hin und wieder wäre eine Einordnung durch Historiker wünschenswert, auch weil die Frage, „Wer war Hitler“, nicht beantwortet wird. Trotzdem zieht der Film in seinen Bann, als Dokumentation einer Gesellschaft zwischen Verblendung, unsäglichem Leid und banalem Alltag. dpa

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