Der Haushalt in NRW könnte vom Warhol-Verkauf sogar profitieren

Kunstszene läuft indes weiter Sturm gegen das Millionen-Geschäft.

Der Haushalt in NRW könnte vom Warhol-Verkauf sogar profitieren
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Düsseldorf. Der umstrittene Verkauf von zwei millionenschweren Warhol-Bildern zur Sanierung der Casino-Gesellschaft Westspiel wird trotz scharfer Proteste aus Kunst und Politik nicht gestoppt. Das machten Vertreter der landeseigenen NRW.Bank, deren Tochter Westspiel ist, sowie des Finanzministeriums gestern im Kulturausschuss des Landtags klar.

Westspiel will die Warhol-Bilder „Triple Elvis“ und „Four Marlons“ am 12. November von Christie‘s in New York versteigern lassen und erhofft sich einen Erlös von rund 100 Millionen Euro. Wenn die Auktion die Erwartungen erfüllt, könnte sogar der klamme NRW-Haushalt davon profitieren. Maximal rund 80 Millionen Euro würde Westspiel im Jahr 2015 von dem Auktionserlös bekommen, sagte ein Vertreter des Finanzministeriums. Sollte mehr erlöst werden, so würde das überschüssige Geld im Landeshaushalt bleiben.

Abgeordnete aller Fraktionen forderten eine Diskussion, wie mit Kunstwerken in direktem und indirektem Landesbesitz künftig umgegangen werden solle. Der CDU-Kulturpolitiker Thomas Sternberg forderte Klarheit, ob auch die landeseigene Kunstsammlung „Kunst aus NRW“ in Kornelimünster oder die ehemalige WestLB-Kunstsammlung „verscherbelt“ werden sollen.

Erneut protestierten die Direktoren der großen Kunstmuseen NRWs bei Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) gegen den Warhol-Verkauf. Im zweiten Brief binnen einer Woche fordern 27 Museumschefs, dass auch Kunstwerke im indirekten Landesbesitz künftig „vor dem Ausverkauf“ geschützt werden müssten. dpa

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