Musical in Oberhausen Tarzan: Affentheater mitten im Ruhrpott

Das Musical feiert am 6. November in Oberhausen Premiere. Der frühere DSDS-Star Alexander Klaws und der Wuppertaler Patrick Stanke geben dabei den Ton an.

Musical in Oberhausen: Tarzan: Affentheater mitten im Ruhrpott
Foto: Stages Entertainment

Oberhausen. Im Metronom-Theater wird noch am Dschungel mitten im Ruhrpott gebaut. Geprobt wird daher in den Studios im Oberhausener Stadtteil Osterfeld. Während draußen der graue Herbst dominiert, dreht sich im Innern alles um Tarzan, das Kind, das im Dschungel von einer Affensippe großgezogen und das als Erwachsener zum Held zwischen Bäumen und Lianen wird. Premiere ist am 6. November.

Die Hauptrolle im Disney-Musical hat der frühere DSDS-Star Alexander Klaws übernommen. Im Rampenlicht steht neben Tessa Sunniva van Tol als Jane und Sabrina Weckerlin als Kala der Wuppertaler Patrick Stanke, der als Kerchak die Affensippe anführt.

„Für mich ist Tarzan ein Begriff wie Mogli aus dem Dschungelbuch und Alice im Wunderland. Damit bin ich groß geworden und meine Kinder entdecken auch ihren Tarzan“, sagt der Schauspieler, der gerade von der Gesangsprobe kommt. Schon beim ersten deutschen Gastspiel des Musicals in Hamburg hatte er für die Rolle vorgesungen. „Damals hatte ich aber zu viel andere Dinge zu tun. Jetzt freue ich mich besonders, fast direkt vor der eigenen Haustür auf der Bühne zu stehen.“

Seinen Part als Kerchak, der Tarzan als Kind loswerden will, sieht er nicht als Bösewicht: „Er ist der Anführer der Affensippe und hat erlebt, wie Menschen seine Eltern getötet haben. Deshalb fürchtet er sich vor Tarzan, der irgendwann auch groß sein wird, und will seine Sippe beschützen“, Stanke. Als Familienvater hat er ebenfalls dieses Schutzbedürfnis: „Das ist ganz natürlich, dass man sich um Frau, Kinder und das Heim sorgt. Ich bin mit drei Brüdern aufgewachsen. Die Familie ist der Ort, der mich immer wieder erdet. Meine Familie wird auch bei der Premiere vor Ort sein, nur meine Kinder nicht, die sind noch zu klein für so eine Show“, sagt der Wuppertaler, der zuletzt bei „Evita“ in seiner Heimatstadt auf der Bühne stand. Seit Anfang September probt er genauso wie Kollege Klaws für das Musical.

„Ich freue mich sehr, wieder die Rolle als Tarzan zu spielen, werde sie aber im Vergleich zu Hamburg vor sechs Jahren ganz neu für mich erfinden.“ Genauso wie alle anderen Kollegen des 30-köpfigen Ensembles stand für ihn zu Beginn der Proben erst einmal eine Fitnesswoche an: „Ich habe körperlich ganz anders zugelegt als in Hamburg. Die Fitness ist ganz zentral, die Show ist auch pure und harte Arbeit für die Darsteller. Da braucht man seine Muskeln“, sagt Klaws. Er musste sich die Bewegung der Affen aneignen, bei denen er als Tarzan groß geworden ist. „Manchmal erwische ich mich schon dabei, wie ich affenartig abends in Bett klettere.“

An der Show liebt er die Akrobatik, die Flugelemente und die Musik von Phil Collins. „Das ist ein unglaublich schönes Stück, ein ganz eigenes Genre“, sagt Klaws, der bei den Proben einen Zehn-Stunden-Tag absolviert. „Tarzan ist ein naiver, aber neugieriger Mensch, der wie Affen neue Dinge eher durch Riechen und Schmecken beurteilen kann. Er kennt die negative Seite der Menschen noch gar nicht“, beschreibt er seine Figur.

Das Musical, das nach der Uraufführung am Broadway über die Niederlande sowie Hamburg und Stuttgart ins Ruhrgebiet kam, wurde vom Kreativteam komplett überarbeitet. „Das visuelle Design wurde genauso wie die Flugelemente an das Metronom-Theater angepasst und dafür neu erfunden. Die Schwünge, mit denen die Darsteller über die Köpfe des Publikums hinweg durch den Raum fliegen, sind höher und schneller als damals im Broadway. Die Leute werden den Flugwind spüren können“, sagt der künstlerische Leiter Jeff Lee. Komplett neu sind auch das Bühnenbild und die Kostüme.

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