Stephen Frears: „Ich hasse es, alt zu sein“

Beim Düsseldorfer Open Air Kino hatte Stephen Frears Film „Chéri“ Premiere. Am Donnerstag kommt er in die deutschen Kinos.

Düsseldorf. Der Brite Stephen Frears ist ein vielfältiger Regisseur: Er drehte Kostümfilme ("Gefährliche Liebschaften") genauso wie sozialkritische Komödien ("Snapper") oder Literaturverfilmungen ("High Fidelity") und gab Einblick in das Leben der Royals ("The Queen").

Zur Deutschland-Premiere seines neuen Films "Chéri" beim Open-Air-Kino in Düsseldorf kam der Regisseur extra aus London eingeflogen. Während der Film läuft, beantwortet der 68-Jährige freundlich, aber etwas wortkarg die Fragen. "Chéri" startet morgen in den deutschen Kinos.

Frears: Jeder spricht mich darauf an. Ich weiß aber nicht, was ich damit gemeint habe.

Frears: Wir waren bei "Gefährliche Liebschaften" noch Kinder, wie Babys. Nun sind wir alle erwachsen und viel ernsthafter.

Frears: Man verliert seine Unschuld. Das macht es schwerer.

Frears: Die Frauen der Zeit, wenn man sie auf Gemälden sieht, waren runder. Aber ich hatte mit meinem Vorstoß bei ihr keinen Erfolg. (lacht)

Frears: Ich bin umgeben von Leuten, die mir das ganze Wissen vermitteln. Ich musste mir nicht selbst alles über die Zeit aneignen.

Frears: Ich würde sagen, dass Colette eine impressionistische Autorin war. Man kann keinen Film über diese Zeit machen, ohne ein paar impressionistische Gemälde im Kopf zu haben.

Frears: Dafür benutzt man einen anderen Teil des Gehirns. Ich mag den Unterschied.

Frears: Ja, was Liebe und Gesellschaft betrifft, mit Sicherheit. Obwohl so eine Liebe zwischen einer älteren Frau und einem jungen Mann heute sicher anerkannter wäre. Aber Colettes Buch war damals subversiv.

Frears: Weil sie Außenseiter sind. Aber heute sind solche Probleme viel alltäglicher.

Frears: Er ist wie ein verzogenes Kind. Es stellt sich heraus, dass er seine ganz eigene Traurigkeit in sich trägt: Er hatte keine Mutter und sagt, er sei ein Waisenkind.

Frears: Man kann davor nicht weglaufen. Heutzutage sind die Leute absolut verrückt damit.

Frears: Ich hasse es, alt zu sein. Ich wäre gerne jünger.

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