„Schiller Thriller“ mit Tanz und Pantomime

Mannheim (dpa) - Mit einer Mischung aus Tanz, Pantomime, Musik und Sprechtheater hat am Mittwochabend der Schweizer Regisseur Massimo Furlan das Publikum der Mannheimer Schillertage bei der Uraufführung seines Stücks „Schiller Thriller“ begeistert.

Die knapp einstündige Aufführung im Nationaltheater Mannheim befasste sich mit der zweitägigen Antrittsvorlesung Schillers als Gastprofessor an der Universität Jena im Jahr 1789. Darin befasste er sich im Zeitalter der Französischen Revolution mit der Universalgeschichte und setzte sich für eine bessere Bildung in der angestrebten zivilisierten Gesellschaft ein.

In der Aufführung wurden immer wieder Absätze der Rede aufgegriffen und in der Folge durch Bewegung, Pantomime und eingespielte Musiktitel kritisch reflektiert. So wurde der auch bei Schiller vorherrschende, heute als naiv aufgefasste Fortschrittglauben des 18. und 19. Jahrhunderts thematisiert, der für Furlan seit der Industrialisierung gegen jegliche Vernunft zahlreiche Kriege und soziale Krisen mit verursachte. In dieser metaphorischen Symbolik tanzt zum Abschluss der Schillerdarsteller mit allen stummen Protagonisten neben einem überdimensionalen Plastikjagdbomber. Sein Plädoyer für die Freiheit verpufft im Lärm.

Die Internationalen Schillertage unter dem Motto „Macht Geschichte!“ widmen sich in diesem Jahr vor allem der Rolle Schillers als Historiker im Zeitalter der Aufklärung und Französischen Revolution und dauern noch bis zum 10. Juni.

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