Michael Jackson : Premiere von „Beat It!“: Party für den „King of Pop“
Berlin Die dunkle Brille von Jermaine Jackson mag täuschen. Doch er wirkt gerührt. „Unglaublich, fantastisch“, sagt der 63-Jährige auf der Berliner Premierenbühne. Und er setzt am Mittwochabend noch einen drauf: „Ich glaube, das war eine der besten Michael-Shows, die ich je gesehen habe.“
Der Bruder von Michael Jackson hat sich zusammen mit dem Premierenpublikum von „Beat It!“ gut zwei Stunden lang in die Welt des 2009 gestorbenen „King of Pop“ zurückversetzen lassen.
Viel Szenenapplaus zeigt, dass die Zeitmaschine funktioniert: es sind häufig kleine Details oder bekannte Moves, die eine ungebrochene Begeisterung für Michael Jackson beim Publikum abrufen können. Da braucht es nur den Glitzerhandschuh, der aus dem Dunkel eines Koffers auftaucht - oder einige wenige Schritte des von Jackson berühmt gemachten Moonwalk.
Regisseurin Andreana Clemenz und die Choreographen Alex Burgos und Detlef Soost dosieren solche Markenzeichen. Die Jackson-Stilistik bleibt damit allgegenwärtig, wird aber nicht zu dick aufgetragen. Den gefeierten Rest erledigen eine ungemein präsente Band aus fünf Live-Musikern, das solide agierende Tanz-Ensemble und gleich zwei Jackson-Darsteller: Koffi Missah als der junge Michael der Jackson Five und Dantanio Goodman in der Rolle des gefeierten „King of Pop“.
Missah und Goodman widerstehen der Gefahr, eine Kopie des kaum erreichbaren Jackson-Originals zu versuchen. So erinnern sie in Tanzbewegungen und Gesang an die Hauptfigur, bleiben dabei aber bei ihrer Interpretation, ihren Stimmen. Dafür haben sie reichlich Gelegenheit an diesem Abend: Die Spanne der 26 präsentierten Songs reicht von frühen Hits der Jackson Five wie „ABC“ bis zu Michael Jacksons Mega-Erfolgen „Bad“, „Thriller“ oder „Black or White“.
„Beat It!“ ist eine Show. Die Songs sind nur gelegentlich durch etwas hölzerne Szenen verbunden, die Jacksons Leben erzählen sollen: frühe Selbstzweifel, das Ende der Jackson Five, künstlerische Einflüsse auf die Solo-Karriere, unfassbare Erfolge auf der ganzen Welt, verwirrende Eskapaden, schließlich Abkapselung und Isolation.