Musical-Spektakel „Monty Python's Spamalot“ in Hamburg gefeiert

Hamburg (dpa) - Schwule Ritter, mordende Kaninchen und fliegende Kühe: Das Musical „Monty Python's Spamalot“ nach dem Kultfilm „Die Ritter der Kokosnuss“ (1975) ist am Sonntagabend bei einer Premiere in Hamburg gefeiert worden.

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Im St.-Pauli-Theater bejubelte das Publikum die Co-Produktion mit dem Zürcher Theater am Hechtplatz, bei der unter der Regie von Dominik Flaschka elf Darsteller in mehr als 70 Rollen für Jux sorgen.

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Das Anarcho-Entertainment wartet mit Seitenhieben auf Genre-Gesetze und hanseatische Lokalpolitik auf - und begeistert das Publikum. Und das, obwohl der Trash-Humor von Flaschkas Inszenierung mit Eric Hättenschwiler als König Artus nicht so fein ausdifferenziert ist wie einst bei den sechs legendären Original-Monty-Pythons.

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Zwischen Pappkulissen, die betont billig alte Gemäuer oder englische Landschaften darstellen, trappelt laut und bunt eine Ritterschar ohne Pferd zum Klang klackender Kokosnusshälften. Zudem singt sich die „Fee aus dem See“ (Marlen Oberholzer), in „Wirklichkeit“ frustrierter Showstar, die Seele aus dem Leib („Wann geht's hier wieder mal um mich?“) und ertönt die aller irdischen Vergänglichkeit zum Trotz Mut machende Hymne „Always Look On The Bright Side Of Life“.

Zu den daueragilen Bühnenfiguren gehören neben dem knackigen König und seinen eher unedlen Rittern auch Showgirls mit Silberpuscheln in den Händen, Mönch und Nonne im schwungvollen Pas de deux sowie Udo Lindenberg, Conchita Wurst und Angela Merkel in Kurzauftritten. Quasi als Gaststar agiert Altkomiker Dieter Hallervorden (78), der im Video als Gott berlinernd von einer Wolke aus Artus den Auftrag zur Heilssuche in düsteren Zeiten erteilt („Ick habe eine Aufgabe für dich“).

Die Hamburger Bearbeitung und die musikalische Leitung verantwortet Jan Christof Scheibe.

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