Moskauer Ballettchef Filin begeistert von Bolschoi-Premiere

Moskau (dpa) - Das Moskauer Bolschoi Ballett hat in Anwesenheit seines verletzten Chefs Sergej Filin eine Premiere des Klassikers „Marco Spada“ in Bestform getanzt.

Der 43 Jahre alte Filin, der seine bei einem Säureanschlag im Januar verletzten Augen mit einer dunklen Brille schützt, gab in der ersten Zuschauerreihe am Freitagabend immer wieder längeren Szenenapplaus für die kraftvollen Sprünge der Solisten sowie die synchronen Massenszenen.

Der französische Choreograf Pierre Lacotte, der einst den legendären Tänzer Rudolf Nurejew als Banditen Spada besetzte, überließ die Titelrolle dem US-Amerikaner David Hallberg. Das Publikum trug Hallberg und die Solistin Jewgenija Obraszowa in der Rolle von Spadas Tochter mit reichlich Beifall und begeisterten Rufen durch den dreistündigen Abend.

Der 81-jährige Lacotte (Choreografie, Bühnenbild und Kostüme) hatte das farbenreiche Spektakel selbst mit der weltgrößten Balletttruppe einstudiert. Filin ließ sich monatelang wegen seiner schweren Verätzungen in der Augenklinik Aachen behandeln, wo weitere Operationen anstehen. Er war auch nach Moskau zurückgekehrt, um vor Gericht gegen die mutmaßlichen Attentäter auszusagen.

Das Urteil steht noch aus. Filin hatte stets erklärt, dass er die Ballettleitung nicht aufgeben wolle.

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