Köln wollte Schläpfer schon früher haben

Nach Duisburgs Sparbeschluss wollen Köln und Düsseldorf Kooperation anschieben.

Düsseldorf/Duisburg. Um kurz vor 17 Uhr fiel die Entscheidung. Mit 41 zu 33 Stimmen sprach sich der Duisburger Stadtrat am Montag für eine Fortführung der Opernkooperation mit Düsseldorf aus und folgte damit dem Antrag von SPD, Grünen und Linken.

Das Rettungspaket verlangt jedoch Opfer. Duisburg wird seinen Anteil an der Finanzierung der Oper von 10,5 auf 9,5 Millionen pro Jahr senken. Zweieinhalb Jahre hat die Opern GmbH nun Zeit, Einsparmöglichkeiten zu finden. Solange gilt der alte Vertrag. Duisburger SPD-Politiker allerdings ließen gestern durchblicken, dass eine Ausgliederung des Balletts unter Martin Schläpfer eine Lösung sein kann.

In diesem Fall bräuchte Düsseldorf einen neuen Partner und hat bereits in Köln vorgefühlt. Dort ist man durchaus interessiert. Wie der Kölner Kulturdezernent Georg Quander gestern auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte, könnte bis Ende des Jahres eine gemeinsame Lösung gefunden werden. Denkbar ist laut Quander die Rechtsform einer gemeinsamen Gesellschaft. „Wir haben den Düsseldorfern schon einmal signalisiert: Wenn es Probleme mit Duisburg gibt, dann sagt uns bescheid.“

Mit Martin Schläpfer könnten die Kölner sehr gut leben. Schon vor Jahren wollten sie ihn für eine Kooperation mit Bonn gewinnen. „Aber Bonn ist abgesprungen, und dann haben sich ihn die Düsseldorfer geangelt.“

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