Gutmenschen zeigen ihr hysterisches Gesicht

Premiere: Karin Beier präsentiert in Köln mit „Der Gott des Gemetzels“ ihre dritte Inszenierung.

Köln. Das Kölner Publikum hat sich entschieden: Es feiert die neue Schauspielhaus-Intendantin Karin Beier. Im Rhythmus klatscht es Ensemble und Regisseurin nach der Premiere von Yasmina Rezas "Der Gott des Gemetzels" mehrmals auf die Bühne. Es ist ihre dritte Inszenierung und ihr dritter Erfolg in nur sieben Wochen - zumindest bei einem Großteil der Zuschauer.

Dass dieser kurze Theaterabend streckenweise etwas langatmig gerät, liegt nicht an dem spielfreudigen Ensemble. Steckt Beier ihre Figuren zunächst wie Versuchstiere in einen Wohnzimmer-Kasten (Bühne: Thomas Dreissigacker), dessen steril-weißen Lackwände jede Flucht verhindern, lässt sie sie später vor und neben diesem Raum spielen. Die Menschen können sich ausweichen - das entspannt den Konflikt, nimmt dem Stück viel von seiner bitterbösen Schärfe.

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