Fantasy-Fans feiern Hohlbein-Rockoper
Kaiserslautern (dpa) - Lack-Klamotten, wehende Umhänge und dicke schwarze Schminke - schon das Styling einiger Premieren-Gäste deutet auf einen ungewöhnlichen Abend hin.
Auf dem Spielplan des Pfalztheaters steht eine Uraufführung: Fantasy-Autor Wolfgang Hohlbein liefert den Stoff für eine dreistündige Rockoper, Grundlage ist sein Werk „Die Chronik der Unsterblichen“. Die Musik steuert die Heavy-Metal-Band Vanden Plas bei, die seit mehreren Jahren mit dem Theater in Kaiserslautern zusammenarbeitet.
Die Band, die Sänger, der Bühnenbau und die Kostümbildner geben den Anhängern des Genres, was sie erwartet haben, und sie bedanken sich am Ende mit begeistertem Applaus. Weniger euphorisch reagiert dagegen der größere und dem Äußeren nach eher gesetztere Teil der Zuhörerschaft, der sich bisher vermutlich nicht allzu intensiv mit den 13 Teilen der „Unsterblichen“-Chronik beschäftigt hat. Dabei könnten die imposante Gitarrenmusik, die gefühlvollen Duette und der bezaubernde Kinderchor auch diese Zuhörer ohne weiteres in ihren Bann ziehen. Wäre da nicht die völlig verwirrende Handlung des Stücks.
Schon im Programmheft liest es sich anspruchsvoll: An der zentralen Figur, Andrej Delany (Vanden-Plas-Sänger Andy Kuntz), zerren zwei Götter. Der Held muss sich entscheiden zwischen Unsterblichkeit und einem gewöhnlichen Leben an der Seite seiner großen Liebe Maria. Die Lösung soll eine Zeitreise bringen, in deren Verlauf sich Andrej gegen allerlei Widersacher wehren muss, neben einem boshaften Inquisitor trachtet ihm ein schwarzer Ritter nach dem Leben.