Eine Oper ohne Gesicht

So tragisch es auch im Einzelfall für die Betroffenen sein mag: Dass designierte Intendanten ein neues künstlerisches Team zusammenstellen, ist im Theater üblich. Ein solch radikaler Schnitt wie in Wuppertal ist jedoch äußerst ungewöhnlich.

Eine Oper, die auf ein festes Ensemble verzichtet, ist dabei, die eigene Identität aufzugeben. Gerade in Krisenzeiten müssen die Bühnen um Zuschauer kämpfen. Publikumslieblinge und feste Identifikationsfiguren sind dabei unverzichtbar. Ein (Musik-)Theater, in dem sich ausschließlich Gäste die Klinke in die Hand geben, wird austauschbar und gesichtslos. Es verliert seine Unverwechselbarkeit, am Ende womöglich seine Existenzberechtigung — das wäre fatal.

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