Dominique Horwitz feiert Debüt als Opernregisseur

Erfurt (dpa) - Der Schauspieler und Sänger Dominique Horwitz probiert sich erstmals als Opernregisseur. In Erfurt feiert am Samstag seine Inszenierung des „Freischütz“ Premiere.

Für den 54-Jährigen ist die Arbeit Neuland. „Die Arbeitsweise eines Opernregisseurs ist mir fremd, aber ich finde es großartig, mich darauf einlassen zu können“, erklärte er vorab. Das Theater Erfurt kündigte an, Horwitz unterziehe den Klassiker von Carl Maria von Weber einer radikal neuen Lesart und schaffe „ein Höllenspektakel im wahrsten Sinne des Wortes“.

Die romantische Oper um den glücklosen Jäger Max wurde 1821 uraufgeführt. Max schließt in der berühmten Wolfsschlucht-Szene einen Pakt mit dunklen Mächten, um seinen Schwarm Agathe zu erringen. Er will an Kugeln gelangen, die immer treffen. Was er nicht weiß: Die letzte Kugel ist für Agathe bestimmt.

Einen Clou der Erfurter Inszenierung verriet das Theater bereits. Als Totengott bringt Horwitz einen Gänsegeier auf die Bühne. Der Vogel hat Schauspiel-Erfahrung, er stand im Filmstudio Babelsberg für verschiedene Western vor der Kamera.

Der in Paris geborene Horwitz lebt seit einigen Jahren in Thüringen. Mit dem Freischütz-Thema hat er Erfahrung: Am Hamburger Thalia Theater begeisterte er in dem Musical „The Black Rider“, das US-Regisseur Robert Wilson gemeinsam mit dem Musiker Tom Waits und dem Autor William S. Burroughs nach der Vorlage des „Freischütz“ geschrieben hat. Es wurde 1990 uraufgeführt und war ein sagenhafter Bühnenerfolg. Horwitz glänzte darin als verführerischer Teufel Stelzfuß mit rot angeleuchteten, abstehenden Ohren.

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