Die New Yorker kommen nach Moers

Amerika ist bei den Pfingstfestspielen für improvisierte Musik stark vertreten.

Moers. Die Wirtschaftskrise ist in Moers noch nicht angekommen. Jedenfalls nicht bei den "Pfingst-Festspielen für improvisierte Musik", wie der künstlerische Leiter Reiner Michalke bei der Vorstellung des Programms betonte. Denn alle Sponsoren sind im vollen Umfang dabei geblieben, es gibt sogar neue.

So wird es auch bei der 38. Auflage auf der Hauptbühne an vier Tagen 22 Konzerte geben. Noch mehr Musik erklingt bei den Projekten am Vormittag, in der Stadtkirche, im Dunkelzelt und nachts in Clubs. Zum Auftakt ist am 29. Mai ab 17 Uhr Simon Rummels Auftragskomposition "Fantasmofonika" zu hören.

Seinem Prinzip bleibt Reiner Michalke, der auch für das Programm im Kölner Stadtgarten verantwortlich ist, treu: "Ich will eine möglichst große Bandbreite aktueller Strömungen präsentieren." Das Prägnanteste: Es soll mehr rhythmisch strukturierte Musik als in den vergangenen Jahren geben.

Den Schwerpunkt bilden diesmal Künstler aus den USA, vor allem aus New York. "Schon lange kamen von dort nicht mehr so viele herausragende junge Improvisatoren und eine noch größere Zahl an Bands und Projekten", sagt Michalke.

Dazu gehören Künstler, die in Moers immer wieder aufgetreten sind, wie Muhal Richard Abrams, George Lewis, Roscoe Mitchell und Wayne Horvitz. Ebenfalls eine Szene-Größe ist Gitarrist Marc Ribot, der aber laut Michalke noch nie in Moers war.

Außerdem dabei sind Big Bands aus Brasilien (Spok Frevo Orquestra) und den USA (Darcy James Argue & Secret Society) sowie Tim Isfort, ein Bassist mit Moerser Wurzeln. Dazu kommen Musiker aus Norwegen, Mali, Korea, Japan, Argentinien, Island, Ungarn, der Türkei, den Niederlanden und von den Färöer-Inseln.

Immer wieder tauchen dabei Künstler auf, die in Deutschland live noch nie zu hören waren. Und das aus gutem Grund. "Das ist das Tolle an Moers: die Abenteuerbereitschaft des Publikums. Es will bei uns hören, was es noch nicht kennen", sagt Michalke. So ist es auch kein Wunder, dass alle 500 besonders preiswerten "Early-Bird-Tickets" schon verkauft waren, als noch kein Künstler des Programms 2009 bekannt war.

Eine Konstante sind in diesem Jahr die Preise: Im Vorverkauf unverändert 75 Euro für das ganze Festival und 32 Euro für die Tageskarte (Jugendliche bis 23Jahre: 35/ 16 Euro). Und wer direkt im Internet beim Veranstalter bestellt, spart sogar die Vorverkaufsgebühr.

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