Choreograph Samir Akika wechselt nach Bremen

Der Choreograph verlässt das Tanzhaus NRW in Düsseldorf.

Düsseldorf/Bremen. Der französische Choreograph und Regisseur Samir Akika, der am Tanzhaus NRW arbeitet, geht an das Theater Bremen. Dort übernimmt er in der kommenden Spielzeit die künstlerische Leitung der Tanzsparte.

Sein Ensemble Unusual Symptoms kommt mit. Akika ist eine schillernde Künstlerpersönlichkeit und feste Größe. Spätestens nach dem Freibad-Spektakel „Didjelli“ (2001) und der Gangster-Komödie „22, Boulevard La Fayette“ (2002) galt Akika (44) als eines der vielversprechendsten Talente in der zeitgenössischen Szene. Tanz und Kino verband er zu einem eigenen Genre. Seit einigen Jahren wendet er sich der multikulturellen Jugendszene zu.

Und bringt sein Lebensgefühl auf die Bühne: Mit ihrer Chaos-Ästhetik, ihrer Komik, Leichtigkeit und ihrem Charme kommen diese Werke, dem Alltag abgeguckt, bei einem internationalen Pubikum an. Samir Akika erhält die Spitzenförderung des Landes.

Herr Akika, was reizt einen Künstler, der die Freiheit so liebt wie Sie, sich an ein Stadttheater zu binden?

Samir Akika: Es ist wahr, dass ich es genieße, mir als Freischaffender aussuchen zu können, mit wem ich wo, wann und wie arbeite. Gegenüber den Theaterstrukturen hege ich keine Vorurteile. Ich habe den künftigen Intendanten Michael Börgerding mehrmals getroffen und bin zuversichtlich, dass es der richtige Schritt für uns ist. Zu seinem Team zu gehören, ist mir einen Ehre, und ich freue mich sehr darauf.

Welche Gedanken treiben Sie um?

Akika: Wie viele Kompromisse wird meine Kompanie machen müssen, und wie flexibel wird der Stadttheater-Betrieb sein, um uns zu unterstützen? Wird es uns gelingen, uns aneinander anzupassen? Wir werden sehen. Aber ich betrachte diesen Schritt als eine große Chance und nicht als einen Wechsel auf die „böse“ Seite. Ich habe die ärgerliche Starrheit an einem Stadttheater erlebt, aber in der Welt der Freiberufler gibt es genauso viele Schwierigkeiten.

Haben Sie trotzdem noch Pläne in NRW?

Akika: Unsere Zusammenarbeit mit NRW wird sich in verschiedenen Formen fortsetzen: Co-Produktionen, Produktionen und Workshops mit Unusual Symptoms. Wir versuchen, ein Kollektiv zu bilden, in dem ich nicht immer unbedingt der Kopf sein muss. Wir möchten die Zusammenarbeit mit unseren NRW-Partnern wie Pumpenhaus Münster oder Tanzhaus NRW fortsetzen. Unusual Symptoms wird hier weiter präsent sein, und eine große Anzahl von NRW-Künstlern wird nach Bremen zu Gastchoreographien eingeladen.

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