Baustelle Bayreuth

Sie wird offiziell gepriesen als „Werkstatt Bayreuth“, die Musiktheaterbühne auf dem Grünen Hügel. Dort sollen innovative Regieideen entstehen, kühne Experimente, die auch mal scheitern dürfen.

Alles geschieht getreu dem Wagner-Zitat „Kinder, schafft Neues!“

Doch nach Wagners Tod ist im Festspielhaus freilich nichts grundlegend Neues geschaffen worden. Stattdessen wird die Kostümierung des alten Repertoires von Jahr zu Jahr grotesker. Seitdem die Schwestern Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier die Festspielleitung von ihrem Vater Wolfgang Wagner geerbt haben, ist das Festspielhaus künstlerisch betrachtet wie Wagners Haus Wahnfried im Jahr von Wagners 200. Geburtstag: eine Baustelle. Die wirkt wie ein äußeres Symbol für innere Unfertigkeit.

Jahr für Jahr scheitern die Inszenierungen, erst „Tannhäuser“, dann der „Holländer“. Für den Jubiläums-„Ring“ wurde erst Filmregisseur Wim Wenders erkoren, nach dessen Absage verlegte man sich auf Frank Castorf, von dem man weiß, dass er keinerlei Erfahrung mit Opern hat. Verwandtschaft mit Richard Wagner ist wohl kein Garant für Kompetenz in Sachen Wagner. So wird es langsam Zeit für einen Wechsel der Festspielleitung.

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