Verschollenes Renaissance-Epos wiederentdeckt

Göttingen/Rom (dpa) - Ein Wissenschaftler der Universität Göttingen hat ein rund 500 Jahre lang verschollen geglaubtes Renaissance-Epos wiederentdeckt.

Der Philologe Thomas Haye habe die „Felsinais“ des italienischen Dichters Marco Girolamo Vida in der Vatikanischen Bibliothek aufgespürt, teilte die Hochschule mit. In dem Schriftstück verherrlicht Vida den Kampf von Papst Julius II. um die Stadt Bologna zu Beginn des 16. Jahrhunderts.

Vida (1485-1566) gilt als größter lateinischer Dichter seiner Zeit, dessen Werke die weitere Entwicklung der frühneuzeitlichen Literatur maßgeblich geprägt haben. Über seine frühen Werke war bislang wenig bekannt.

Vom Epos „Felsinais“ kannte man lediglich den Titel, der sich vom antiken Namen der Stadt Bologna (Felsina) ableitet. Die Forscher vom Göttinger Universitäts-Zentrum für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung wollen den Fund nun mit einer textkritischen Edition der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich machen.

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