Neuer Roman von Heinz Strunk: Sonntags um eins ist die Welt noch in Ordnung

Der neue Roman von Heinz Strunk erzählt von den guten und schlechten Tagen einer Jugend am Stadtrand von Hamburg.

Reinbek. Sonntags darf der kleine Mathias am Vormittag zu Opa ins Bett. Und der krault ihm dann den Rücken und erzählt vom Ersten Weltkrieg, dass die Franzosen am Anfang noch rote Jacken anhatten und man sie abschießen konnte wie Tontauben. Pünktlich immer genau um eins ruft Oma zum Mittagessen.

Dann gibt es Sauerbraten mit Klößen und zum Nachtisch Fürst-Pückler-Eis. Sonntags ist die Welt noch in Ordnung — und an den übrigen Tagen auch gar nicht so schlecht. Heinz Strunk beschreibt sie in „Junge rettet Kind aus Teich“. Doch je älter Mathias wird, umso schlimmer wird alles. Bis es sich kaum noch aushalten lässt.

Es ist ein großartiger Roman über den Verlust der Kindheit, der erzählt, dass es nicht in jedem Fall großartig ist, Teenager zu sein. Wie schon in seinem Bestseller „Fleisch ist mein Gemüse“ legt der Autor den Fokus auf die hässlichen Seiten, die vor allem damit verbunden sind, als Jugendlicher am Stadtrand von Hamburg aufzuwachsen.

Auf Gleichaltrige, die einen schikanieren und mobben, auf Lehrer, die ihren Spaß daran haben, einem zu zeigen, dass man ein Versager ist, auf Mädchen, die mit den Mitschülern rummachen, aber für einen selbst unerreichbar sind — für Mathias ist Pubertät die Hölle.

Die Hauptfigur heißt Mathias Halfpape, so wie der Autor selbst, bevor er Heinz Strunk wurde, Hamburger Musiker, Schauspieler, Multitalent. In dem Roman lässt Strunk ihn in drei Abschnitten von sich erzählen: Der erste spielt 1966. Mathias geht noch nicht zur Schule und wohnt mit seiner Mutter bei den Großeltern. Es ist eine Welt mit engen Grenzen, aber eine heile. dpa

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