Grütters „fassungslos“ : Monopolkommission gegen Buchpreisbindung
Bonn (dpa) - Die Monopolkommission, die die Bundesregierung in Wettbewerbsfragen berät, empfiehlt die Abschaffung der Buchpreisbindung.
Die Preisbindung für Bücher sei ein schwerwiegender Markteingriff, dem ein nicht klar definiertes Schutzziel gegenüberstehe, heißt es in einer Mitteilung zu einem am Dienstag veröffentlichten Sondergutachten der Kommission. Es sei fraglich, ob die Buchpreisbindung einen „kulturpolitischen Mehrwert“ schaffe, der den Markteingriff rechtfertige.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) reagierte empört. „Die Empfehlung der Monopolkommission macht mich fassungslos“, sagte Grütters laut Mitteilung. Sie unterhöhle die jahrelangen Bemühungen der Bundesregierung, den unabhängigen Buchhandel und die Verlage als Garanten der literarischen Vielfalt zu schützen. Sie werde sich weiterhin mit aller Kraft für den Erhalt der Buchpreisbindung einsetzen, sagte die Politikerin.
Der Börsenverein des deutschen Buchhandels verwies auf den Koalitionsvertrag, in dem Union und SPD der Preisbindung eine unverzichtbare Rolle für die Vielfalt des deutschen Buchmarktes zugesprochen hätten. Die Buchpreisbindung schütze das „Kulturgut Buch, ohne den Wettbewerb unangemessen zu beschränken, weder für inländische noch für ausländische Händler“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis.