lit.Cologne: Die große Lust am Vorlesen

Literaturfest: Lit.Cologne bietet große Namen und ein Riesenprogramm.

Köln. Das größte Literaturfest Europas, die Lit.Cologne, feiert runden Geburtstag. Zur zehnten Lit.Cologne vom 10. bis zum 20.März 2010 sind unter anderem Nobelpreisträgerin Herta Müller, Nick Hornby, Siegfried Lenz, Martin Walser, Margaret Atwood, Maarten ’t Hart, Frank Schätzing und Henning Mankell eingeladen.

"Wesentliche Teile meiner Menschwerdung verdanke ich der Lit.Cologne", schwärmte Moderator Roger Willemsen gestern bei der Vorstellung des Programms im Kölner Schokoladenmuseum. Willemsen stellt diesmal Dichtung des Barock vor. Die dürfe man sich keineswegs so angestaubt vorstellen wie die damaligen Perücken. Zum Beweis zitierte er den Vers: "Das Leben ist wie eine Jungfernschaft/Mit einem Stoß ist es dahingerafft."

Die vorige Lit.Cologne im März 2009 hatte 65000 Besucher angezogen, darunter 15 000 Kinder und Jugendliche bei den Angeboten für junge Leser. Diesmal gibt es noch mehr Veranstaltungen als in den Vorjahren, nämlich 175 - davon allein 71 in der Lit.Kid.Cologne.

"Alljährlich schwappt dieses höchst erstaunliche Literaturfest durch ganz Köln und mobilisiert Zuhörer dazu, sich auf Schiffen und Polizeiwachen, in Schulen, Theatern und Kinos, in Kunstvereinen und Museen, in Kirchen, in der Universität, im Pfandhaus und im Zoo etwas vorlesen zu lassen", schildert Elke Heidenreich in einem Beitrag.

Eine Spezialität der Lit.Cologne ist es, die unterschiedlichsten Schriftsteller zusammenzubringen und über ein aktuelles Thema diskutieren zu lassen. So trifft Herta Müller diesmal auf einen der bedeutendsten chinesischen Gegenwartskünstler, Ai Weiwei, der in seinen Arbeiten die politische Führung Chinas kritisiert. Hannelore Hoger widmet sich dem Thema "Der Blick der Spinne auf die Fliege: Patricia Highsmith und ihre Helden". "Auf den Flügeln des Gesanges" sind an mehreren Abenden unter anderem Tobias Moretti, Maria Schrader, Manfred Zapatka, Angela Winkler und Stefan Kurt unterwegs. Und Götz Alsmann gräbt eine lange vergessene Literaturgattung aus: Herrenmagazine der 50er Jahre.

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