Lichters Blick zum lieben Gott

Biografie: Der Fernsehkoch erzählt von seinen frühen Schlaganfällen und dem Weg zurück in ein glücklicheres Leben.

Rommerskirchen. Wenn Mama wie früher Sauerkraut mit paniertem und gebratenem Kasseler serviert, dann ist bei Lichters ein besonderer Tag. Zuletzt war das so, als Vertreter des Gütersloher Verlagshauses Horst Lichter das erste Exemplar seiner Biografie nach Hause brachten, die mittlerweile auf Platz zehn der Bestsellerliste steht.

Fünf Tage lang fährt er mit Lanz ins Kloster Neustift nach Südtirol. Bei Spaziergängen durch die Weinberge erzählt Lichter seine Geschichte - ohne Beschönigung. Von seiner unglücklichen ersten Ehe, dem Tod seiner kleinen Tochter und seinen Zusammenbrüchen. Der Mann, den die meisten nur quietschvergnügt aus dem Fernsehen kennen, zeigt seine ernste Seite.

Das fertige Buch hat Horst Lichter nur einmal gelesen - mit sehr viel Abstand. "Der Mensch, um den es geht, tut mir leid." Vielleicht nicht wegen der Schicksalsschläge, sondern weil dieser Mensch in seinem ersten Leben nicht glücklich war. Einem Leben, dass ihn in täglicher Monotonie zur Arbeit ins Braunkohlewerk führte, und abends wieder heim zu Frau und Kindern. Arbeiten, essen, schlafen, arbeiten... Kein Leben für einen Horst Lichter.

Erst nach der zweiten Reha beschloss Lichter, sein Leben zu ändern. Er verlässt Frau und Kinder, reist anfangs viel. Mit einem Freund fliegt er in die USA - beide bechern gegen die Flugangst. Und glauben bei einer Zwischenlandung in Chicago, der Pilot müsse sich verflogen haben. Schließlich wollen sie in die Sonne von Las Vegas, nicht in den Schnee am Michigansee.

"Und plötzlich guckst du bis zum lieben Gott - Die zwei Leben des Horst Lichter" von Markus Lanz ist im Gütersloher Verlagshaus erschienen. Auf 239 Seiten kann man das Leben von Horst Lichter nachlesen - vier Rezepte inklusive. Das Buch kostet 19,95Euro.

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