Liao Yiwu beim Erlanjger Poetenfest

Erlangen (dpa) - Auf dem Erlanger Poetenfest soll auch in diesem Jahr Literatur mit aktuellen Fragen verbunden werden.

„Insofern sind natürlich Gäste wie Liao Yiwu sehr wichtig für das Poetenfest“, sagte Festivalleiter Bodo Birk der Nachrichtenagentur dpa. Der chinesische Schriftsteller Liao Yiwu war vor kurzem nach Deutschland geflohen, Anfang der 90er Jahre saß er in seinem Heimatland vier Jahre im Gefängnis. Er gehört zu den knapp 80 Autoren, die vom kommenden Donnerstag an (25. August) bis zum Sonntag in Erlangen ihre Werke vorstellen, sich aber auch Diskussionen stellen.

Die Verpflichtung des chinesischen Autors sei wenig spektakulär verlaufen. „Es kam uns in diesem Fall zugute, dass das Erlanger Poetenfest immer sehr kurzfristig erst in den Sommermonaten vorbereitet wird. So können wir auf aktuelle Entwicklungen spontan und schnell reagieren. Als wir in den Nachrichten von der Flucht Liao Yiwus nach Deutschland gehört hatten, haben wir gleich versucht, mit ihm in Kontakt zu treten.“ Der Kontakt sei schließlich über seinen deutschen Verlag zustande gekommen.

Das traditionsreiche Dichtertreffen in der mittelfränkischen Universitätsstadt hatte zuletzt für Aufsehen gesorgt, als eine Initiative gegen den Atomkonzern Areva als Sponsor mobil gemacht hatte. Er wolle es sich als Festivalleiter nicht zu einfach machen, sagte Birk. Aber: „Von wem die Stadt Erlangen finanzielle Unterstützung annimmt und von wem nicht, muss von gewählten Politikern entschieden und vertreten werden.“ Das Thema werde im Programm des Literaturfestivals aufgegriffen.

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