Joanne K. Rowling beschert den Potter-Fans frohe Weihnachten

Am Donnerstag erscheinen „Die Märchen von Beedle dem Barden“.

Hamburg/London. Für Harry-Potter-Fans ist es, als ob sich ein kleines Fenster öffnet. Zu entdecken: Neue magische Einzelheiten aus der Welt des Zauberlehrlings. Zwar ist die siebenbändige Saga um Harry beendet, seine Schöpferin Joanne K. Rowling aber hatte Mitleid und liefert neuen Lesestoff.

"Die Märchen von Beedle dem Barden", die Donnerstag in Deutschland und 23 Ländern weltweit gleichzeitig erscheinen, sind auf den ersten Blick lediglich fünf Geschichten ohne Harry-Bezug.

Für echte Fans aber geben sie den Blick frei auf neue und heiß ersehnte Bruchstücke aus der gigantischen Fantasy-Welt.

"Rowling hat sich eine ganze Welt ausgedacht, aus der die Harry-Potter-Bücher nur ein Ausschnitt sind", sagt Katrin Hogrebe vom Hamburger Carlsen Verlag, bei dem die deutsche Übersetzung erscheint.

"Sie ist zwar verschwiegen und gibt nur Wenigen Einblick in ihre Zettelkästen oder Notizbücher. Sicher ist aber, dass sie noch viel Material hat."

Wann genau die fünf Märchen von Beedle entstanden sind, ist nicht klar. Den Lesern ist eine davon aber schon aus dem letzten Potter-Band bekannt. Da bekommt Harrys Freundin Hermine vom Zauber-Direktor Dumbledore ein Exemplar des Märchenbuchs geschenkt.

Im "Märchen von den drei Brüdern" entdeckt sie einen entscheidenden Hinweis, wie der oberste Fiesling Voldemort besiegt werden kann.

"Rowlings Welt hat ihre ganz eigene Geschichte, ihre eigenen Mythen, Grenzen und Gesetze", sagt Hogrebe.

Schon 2001 hatte die Erfolgsautorin Hintergründe aus ihrem Gedankengerüst verraten und zwei Schulbücher veröffentlicht, die im Potter-Alltag ebenfalls als "Bücher im Buch" eine Rolle gespielt hatten. Wie auch bei den jetzt erscheinenden Märchen gingen laut Carlsen schon damals sämtliche Erlöse an einen guten Zweck.

Die Honorarerlöse aus dem neuen Beedle- Buch spendet Rowling komplett an ihre Hilfsorganisation "Children’s High Level Group", die sich für hilfsbedürftige Kinder vor allem in Osteuropa einsetzt.

Wie viele Millionen die Übersetzungen - unter anderem in Vietnam, Korea, China und Brasilien - einbringen werden, ist schwer zu schätzen. Im Gespräch sind bis zu fünf Millionen Euro.

Sicher ist aber, dass der Barde bereits im Vorfeld der Veröffentlichung Rekorde gebrochen hat und Rowlings Hilfsorganisation einen Geldregen brachte.

Zunächst hatte sie sieben Bände geschrieben und illustriert. Sechs davon verschenkte sie an Menschen, die den Potter-Werken eng verbunden sind. Das siebte Buch gab sie zur Auktion. Amazon ersteigerte das Exemplar im Dezember 2007 bei Sotheby’s und zahlte 2,75 Millionen Euro, das höchste für ein zeitgenössisches Manuskript erzielte Gebot.

Das Geld floss an die Hilfsorganisation. Auf der Amazon-Internetseite gibt es bereits seit Monaten Inhaltsangaben der Märchen zu lesen, witzige, teilweise unheimliche Geschichten voller typischer Märchen-Elemente.

Für Sammler gibt es eine limitierte Sonderedition, die dem Original nachempfunden ist. Trotz des seit Monaten bekannten Inhaltes gilt für die Veröffentlichung des Beedle-Buches fast dieselbe Geheimstufe wie für die Potter-Bände.

Vor Donnerstag darf kein Buch herauskommen, wer vorbestellt hat, soll am Erscheinungstag garantiert seine Lieferung bekommen. "Die Autorin möchte, dass die Spannung für alle, die selber lesen möchten, bleibt", erläutert Hogrebe.

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